Einleitung

Kunst und Kultur des Mittelalters in Oberösterreich

Einleitung


Das Mittelalter ist eine Zeit überaus reichen Kunstschaffens und so gar keine dunkle Epoche. Während in Oberösterreich romanische Kirchen allerdings nur mehr in rudimentärer, baulich veränderter Form erhalten sind, bestehen noch zahlreiche Kirchenbauten aus der Zeit der Gotik, zum Teil natürlich in barockem Kleid. Und auch wenn bei der Ausstattung der Kirchen des Landes das Barocke überwiegt, so weisen manche sakralen Bauten Oberösterreichs Kunstwerke aus Romanik und Gotik von Rang auf: von den farbenprächtigen Fresken im Stift Lambach aus dem 11. Jahrhundert, die im deutschsprachigen Raum in dieser Form einzigartig sind, bis zu den beeindruckenden Flügelaltären des ausgehenden Mittelalters in Kefermarkt oder St. Wolfgang.

Einen überaus unterschiedlichen Erhaltungsgrad weisen die vielen Bugen im Land ob der Enns auf; gerade aus dem frühen Mittelalter sind – zumindest dem derzeitigen Forschungsstand nach – keine Bauten auf uns gekommen. Der spätmittelalterliche Burgenbau lässt sich dagegen u. a. an Ruttenstein oder Schaunberg anschaulich nachvollziehen.

Wichtige Kunstschaffende des Mittelalters waren die Mönche in den klösterlichen Schreibstuben, auch wenn sich diese selbst nie als Künstler betrachtet haben. Wertvolle, zum Teil prachtvoll illuminierte Handschriften aus den vielen Skriptorien zwischen Mondsee und Baumgartenberg geben Zeugnis von der fruchtbaren klöstlicheren Kultur- und Bildungsarbeit. 

Während die Mönche meist theologische und philosophische Werke ab- und niederschrieben, entstand im Gebiet des heutigen Oberösterreich bzw. dessen Umkreis natürlich auch weltliche Literatur: die Minnelieder Dietmars oder Wernhers Helmbrecht. Genauso weist das so genannte Nibelungenlied zumindest einen Bezug zum Land ob der Enns auf.

Redaktionelle Bearbeitung: Klaus Landa, 2009