14. und 15. Jahrhundert

Bauernaufstände im 14. und 15. Jahrhundert in Oberösterreich


Konflikte im Ischlland
Der erste bekannte Bauernaufstand in Oberösterreich betraf im Jahre 1356 eine Auseinandersetzung zwischen dem Kloster Kremsmünster und seinen Untertanen. Landeshauptmann Eberhard V. von Wallsee traf in dieser Causa einen Vergleich und konnte so die Lage beruhigen.
1392 ist ein Bauernaufstand im Ischlland belegt. In Hallstatt und Lauffen rebellierten die Menschen gegen Herzog Albrecht III. Ein Teil der Aufständischen wurde in den Kerker geworfen, geblendet, aufgehängt („geplent und erhangen“). Nach der Niederwerfung des Aufstandes stellten die Rebellierenden dem Herzog einen neuen Gehorsamsbrief aus.

Streitigkeiten mit Klöstern
Ähnliche Zwistigkeiten sind auch aus dem 15. Jahrhundert überliefert, sie fanden meist zwischen kirchlichen Obrigkeiten und deren Untertanen statt. So gab es 1493 eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen dem Pfarrer von Spital am Pyhrn und seinen Untertanen, 1496 eine zwischen dem Abt von Wilhering und seinen Waxenberger Untertanen. 1497 kam es zu einem Aufstand gegen das Kloster Schlägl, das den „Totenfall“ nach böhmischem Brauch einführen wollte, das heißt, dass bei einem Todesfall der Nachlass eines Untertanen nicht den Erben, sondern der Grundherrschaft zufallen sollte. Der Streit wurde 1525/1529 dahingehend verglichen, dass dem Kloster als „Totenhaupt“ in Zukunft beim Tod eines Mannes der zweitbeste Ochse, beim Tod einer Frau die zweitbeste Kuh zufallen sollte.

Autor: Roman Sandgruber, 2010