Frühe Latènezeit

In der Zeit zwischen 450 und 400 v. Chr., in der chronologischen Mitte der Eisenzeit, führen weitreichende kulturelle Veränderungen in Mitteleuropa zum Ende der Hallstattkultur und Beginn der Latènekultur. Jene nach einem Fundort in der Schweiz benannte archäologisch fassbare Erscheinung prägt ebenso wie ihre Vorgängerin sehr rasch ein großes geographisches Gebiet. Nach heutigem Wissensstand ist es nicht gerechtfertigt, größere Bevölkerungsverschiebungen dafür verantwortlich zu machen. Vielmehr scheint der neue, in Mitteldeutschland entstandene sogenannte Latène-Stil, der die Keramik, den Schmuck und die Waffen kennzeichnet, schnell von vielen Menschen angenommen und weiterentwickelt worden zu sein. Diese Weiterentwicklung mündet viele Jahrhunderte später in die mittelalterliche Buchmalerei der britischen Inseln.
In Oberösterreich fanden sich bisher erst wenige Gräber und keine Siedlung aus der Zeit der Frühlatènekultur.

Autorin: Jutta Leskovar, 2006