Lazarettstadt Bad Hall
im Ersten und Zweiten Weltkrieg

Lazarettstadt Bad Hall - Ausstellungsansicht | (c) Verbund OÖ Museen | © Foto: Verbund OÖ Museen
Dokumentation der Ausstellung
Lazarettstadt Bad Hall
Zeitraum:
2015  -  2016
Texte:
Mag.a Ulbrich Katharina
Kuratiert von:
Mag.a Ulbrich Katharina
Thema:
Arbeit und Soziales

Das Museum Forum Hall widmete sich mit seiner Sonderausstellung 2015/2016 einem stadtgeschichtlichem Thema, das bereits weitgehend aus der Erinnerung der Bad Haller Bevölkerung verschwunden war - nämlich der "Umfunktionierung" der Stadt zur Zeit des Ersten und des Zweiten Weltkrieges in ein Kriegslazarett.

Durch die lange Tradition des Kurbetriebs waren in vielen Bad Haller Gebäuden die Voraussetzungen in organisatorischer und sanitärer Hinsicht gegeben, die Versorgung von Kranken und Kriegsverwundeten in sogenannten "Reserverlazaretten" zu ermöglichen, welche in den größeren Städten - im Zweiten Weltkrieg - aufgrund der Luftangriffe der Alliierten nicht mehr gesichert werden konnte. Die Ausstellung ging sowohl auf das Sanitätswesen im Ersten Weltkrieg als auch im Zweiten Weltkrieg ein, schwerpunktmäßig wurde jedoch die Zeit ab 1940 behandelt, als die ersten verwundeten Soldaten in Bad Hall ankamen. In Bad Hall wurden im Zeitraum 1940-1946 etwa 18-20 Häuser für Soldaten und Kranke als Lazarette oder Ausweichkrankenhäuser geführt. Durch eine große Zahl an Leihgaben von vorwiegend privaten Sammlern konnten in der Ausstellung die Uniformen und Utensilien einzelner Berufsgruppen gezeigt werden, die mit der Versorgung verwundeter Soldaten in Zusammenhang standen, so unter anderem des Reichsbahnbeamten, der Rot-Kreuz-Krankenschwester, des Sanitäters, des Soldaten an der Front, u.s.w
Der Luftschutz und die beiden Luftangriffe, die im Februar 1944 über Bad Hall niedergingen, wurden in der Ausstellung ebenso thematisiert, wie das Kriegsende, die Rücksiedlung der Linzer Krankenhäuser und nicht zuletzt die Ausprägungen des Nationalsozialismus in Bad Hall und die so genannte "Entnazifizierung" nach dem Krieg.

Die Objekte der Ausstellung stammten aus dem Museum Forum Hall, dem Stadtarchiv Bad Hall und von privaten Leihgebern. Dafür gilt es Dank auszusprechen an Christian Ludwig, Dr. Guido Mairunterregg, Mag. Johannes Schweizer, Peter Kerbl, Christiane Malissa, Mag. D. Klinglmair, Mag. Katharina Ulbrich und der Dienststelle des Roten Kreuzes Bad Hall. Für die Gestaltung der Ausstellung muss der besondere Dank an alle ausgeprochen werden, dei bei der Gestaltung und dem Aufbau mitgeholfen haben.

Als Begleiter durch die Ausstellung erschien eine von Frau Mag. Katharina Ulbrich verfasste Broschüre, in der Bilder, Texte und Objekte vorgestellt wurden. Die Broschüre bildet die textliche Basis der vorliegenden Dokumentation.