Vorlande
Vorderösterreich
auch als Vorderösterreich bezeichnet; Bezeichnung für die Besitzungen der Habsburger im Westen des Reichs: in der Schweiz (u. a. Aargau, Thurgau, Zürichgau). Nur lose mit Vorderösterreich verbunden waren die Landvogteien im Unterelsass und der Ortenau und seit 1572 die schwäbischen Herrschaften (Burgau, Hohenberg, Nellenburg, Tettnang und die oberschwäbische Landvogtei). Von 1752 bis 1782 gehörte auch Vorarlberg zu Vorderösterreich. Die Schweizer Besitzungen der Habsburger („Vorlande“) gingen bereits im 14. und 15. Jahrhundert verloren.
Als eigentliches Gründungsdatum von Vorderösterreich gilt das Jahr 1379 (Vertrag von Neuburger zwischen Leopold III. und Albrecht III.). 1490 wurde die vorländische Regierung der von Maximilian I. geschaffenen Zentralverwaltung für Tirol und die Vorlande mit Sitz in Innsbruck unterstellt. Ab 1651 war Freiburg im Breisgau der Regierungssitz von Vorderösterreich. Im Westfälischen Frieden von 1648 mussten die Habsburger ihre Besitzungen im Elsass an Frankreich abtreten. Im Pressburger Frieden 1805 (endgültig 1815) gingen alle übrigen Gebiete von Vorderösterreich an Baden, Württemberg und Bayern.