Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts war nicht bekannt, dass die Starhemberg-Gruft der Pfarrkirche Hellmonsödt den mumifizierten Leichnam eines kleinen namenlosen Kindes birgt. Mehr als 60 Jahre später führten die Renovierungsarbeiten in der Gruft und die darauffolgenden Aktivitäten zu einem Forschungsprojekt. Es gelang, Antworten auf die Fragen Wer war dieses Kind? Wann lebte es? Woran starb es? zu finden. Teils sind es endgültige Antworten, teils handelt es sich um Erklärungsansätze.
Zum Inhalt des Buches aus dem Prolog, verfasst von den Kustoden der Kapelle und Gruft, Josefine und Hans Mülleder, Hellmonsödt:
„Wir blicken darin zurück zu den Anfängen Hellmonsödts, „besuchen“ die Gruftkapelle und die Gruft, erfahren mehr über die „Entdeckung“ der Kindermumie, über die spannende Recherchearbeit und das Bemühen, das namenlose Kind in der Gruft zu identifizieren. Berichtet wird über die Renovierungsarbeiten 1977 und 2017 und über die Reinigung der Mumie und des Sarges. Die Beiträge zu den Untersuchungen der kleinen Mumie und zur Mumifikation geben Einblick in die Welt der Naturwissenschaft. Die Zeitreise führt uns in das 16. und 17. Jahrhundert zu „Geburt und Kindersterblichkeit in Oberösterreich.“ Weitere interessante Beiträge beziehen sich auf die Familie Starhemberg und ihre Grablege in Hellmonsödt und auf das Verhältnis der Starhemberger zum Protestantismus. Nicht zuletzt werden die Wahrnehmungen der Hellmonsödter Bevölkerung in Bezug auf die Kleinkindmumie geschildert.
Tauchen wir ein in längst vergangene Zeiten, begeben wir uns auf diese Reise, die uns schließlich wieder zurück in unsere Zeit führen wird.“
Die Autorinnen und Autoren der Publikation
- Andreas Nerlich, Chefpathologe an der „München Klinik“, Mumienexperte
- Oliver Peschel, Professor am Institut für Rechtsmedizin der Universität München
- Judith Wimmer, Kunsthistorikerin, Diözesankonservatorat Linz
- Georg Heilingsetzer, Historiker und Archivar, Linz
- Günter Merz, Evangelischer Theologe, Linz
- Maria Ecker-Angerer, Historikerin, Hellmonsödt
- Josefine Mülleder, Kustodin der Starhemberg-Kapelle und Gruft in der Pfarrkirche Hellmonsödt
Mülleder, Josefine und Ecker-Angerer, Maria (Hg.): Das namenlose Kind. Die Kleinkindmumie in der Starhemberg-Gruft der Pfarrkirche Hellmonsödt. Linz 2021.
136 Seiten
Wagner Verlag
ISBN: 978-3-903040-56-4
Preis: € 22,00
Die Publikation ist im Buchhandel, bei Familie Mülleder (Tel.: +43 (0) 664/73 56 21 93, +43 (0) 664/73 64 35 66) und im Pfarramt Hellmonsödt (Tel.:+43 (0) 7215/22 52) erhältlich.
Besichtigungsmöglichkeiten:
Gruftkapelle: täglich 8:00 - 17:00 Uhr (nicht während des Gottesdienstes)
Starhemberggruft: Eine Besichtigung der Starhembergruft ist nur mit Führungen und nach vorheriger Anmeldung möglich.
Informationen zum Besuch siehe Website des Verbundes OÖ Museen