Glaube? Aberglaube? - Gelehrtenmagie

Logo der Ausstellung "Glaube? Aberglaube? - Gelehrtenmagie" | Aus: Arcanum Arcanorum (Privatbesitz), Foto: Fam. Keller, Geboltskirchen
Dokumentation der Ausstellung
Glaube? Aberglaube? - Gelehrtenmagie
Kulturama Schloss Tollet, Grieskirchen
Zeitraum:
2014  -  2017
Texte:
Keller Christian
Mag.a Keller Irene
Kuratiert von:
Keller Christian
Mag.a Keller Irene
Thema:
Mensch und Natur

Der Wunsch, die Welt zu verstehen und sich über Krankheit, Leid und Tod hinwegzutrösten, führte zum Entstehen der Religionen. Ebenso lange versuchte man aber auch, nicht durch Gebete und Bitten Götter und Schicksal gnädig zu stimmen, sondern durch magische Praktiken den eigenen Willen durchzusetzen und Macht über die schicksalhaften Kräfte zu gewinnen.
Dazu benutzte man in Adelskreisen die Gelehrtenmagie, aus der später die modernen Wissenschaften entstanden, in der aber auch heutige Geheimwissenschaften und die Esoterik ihre Wurzeln haben.
Das einfache Volk übernahm das gelehrte Wissen, vereinfachte es, passte es seinen Lebensumständen an und vermischte es mit eigenen magischen Praktiken zur Volksmagie.
Die Doppelausstellung „Glaube/ Aberglaube/ Volksfrömmigkeit“ bzw. „Glaube/ Aberglaube/ Gelehrtenmagie“ befasste sich an zwei Ausstellungsorten mit der Beziehung von Glauben und Aberglauben in Adelskreisen und im einfachen Volk.

Im „Kulturama Schloss Tollet“ stand dabei die Gelehrtenmagie, die auch von den Besitzern des Schlosses zeitweise praktiziert wurde und ihr Leben beeinflusste, im Blickpunkt: Schon die Ritter waren mit Hexen, Tod und Teufel konfrontiert. Spektakuläre Hexereiprozesse in Oberösterreich geben davon ebenso Zeugnis wie der Exorzismus, den ein St. Georgner Pfarrer 1723 versuchte. Der Tod war gerade in Krisenzeiten allgegenwärtig, wurde personifiziert und sein Herannahen oft durch Geister angekündigt. Alchemie, Spagyrik und Astronomie bewegten die Gemüter des Adels spätestens seit der Zeit der Renaissance, auch wenn man immer die nahe bevorstehende Apokalypse fürchtete. Aber der Mensch ersann auch Schutzmittel gegen die Angst, er begab sich auf Wallfahrten, rief Engel um Beistand an und legte sein Schicksal in die Hände von Wunderheilern.

Weitere Ausstellungs­dokumentationen: