Kulinarisches Kloster

Kulinarisches Kloster - Ausstellungsplakat (c) Stift Schlägl | © Stift Schlägl
Dokumentation der Ausstellung
Kulinarisches Kloster
Zwischen Festmahl und Fastenküche
Stift Schlägl, Aigen-Schlägl
Zeitraum:
25.05.2007  -  30.09.2007
Texte:
Dr. Etzlstorfer Hannes
Kuratiert von:
Dr. Etzlstorfer Hannes
Thema:
Religion und Kirche

Die Wiederbelegung antiker Kochtraditionen, die Abgeschlossenheit von der Welt, die wirtschaftliche Autarkie durch Besitz von Grund und Boden, eigener Wälder, Teiche, Ställe und Gärten sowie die Notwendigkeit, für die einst zahlreicheren Klosterinsassen ausreichend Nahrung zuzubereiten, bilden wesentliche Voraussetzungen für die klösterliche Küchenkunst. Diese sorgte auch für eine abwechslungsreiche Fastenkost.
Das von den Ordensvätern nach biblischem Vorbild verordnete Fasten wurde jedoch schon im Mittelalter mit trickreichen Kunstgriffen umgangen, was wiederum Kritik heraufbeschwor.
All ihre kulinarischen Register vermochte die Klosterküche freilich beim klösterlichen Festmahl an kirchlichen Feiertagen, bei hohen Besuchen oder Jubiläen zu ziehen, das schließlich im Barock zu einem opulenten Schmaus für alle Sinne werden sollte.
Vom Kochen im Dunstkreis von Kirche und Klöstern zeugen einzelne historische Gerichte wie Kapuzinerstrudel, Karmelitertorte, Martinigansl, Minoritensuppe oder die pikanten Nonnen Förtzel.

Als eine 'kulinarische Reise', bei der all diese Aspekte zur Sprache kamen, führte die Ausstellung „Kulinarisches Kloster. Zwischen Festmahl und Fastenküche“ durch viele Jahrhunderte klösterlicher Küchenkultur und -tradition. Gezeigt wurden Gemälde von (Küchen-)Stillleben und alte Kochbücher, die von Köchen im Dienste der Kirche verfasst wurden. Tafel- und Küchengerät des Barock veranschaulichen den technologischen Wandel im Küchenalltag, historische Speisezettel aus dem 16. und 17. Jahrhundert beleuchten die Menüfolgen von damals.

Die Schau fand zwischen 25. Mai und 30. September 2007 im ehemaligen Meierhof des Prämonstratenserstiftes Schlägl statt. Als Ausstellungskurator fungierte Dr. Hannes Etzlstorfer.