Junges Deutschland

Synonyme:
Jungdeutsche
Jungdeutschen

auch Jungdeutsche genannt; Gruppe liberal-revolutionärer Schriftsteller, die sich nach der französischen Julirevolution von 1830 und den Erhebungen in Deutschland 1830/31 bildete. Im Grunde waren die Vertreter des Jungen Deutschland keine einheitliche Gruppe, sie verfolgten aber ein gemeinsames Ziel: die Literatur aus einer ästhetischen Scheinexistenz herauszuführen und zu einem wirkungsvollen Instrument des gesellschaftlichen Lebens sowie des politischen Fortschritts zu machen. Damit könne man der notwendigen politischen, sozialen und ethischen Erneuerung dienen. Man kämpfte im Sinne des bürgerlichen Liberalismus für eine weltbürgerlich orientierte Freiheit des Geistes, für die Emanzipation der Frau, der Juden, für Pressefreiheit, Verfassung und Demokratie. Weltanschaulich war man u. a. von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) beeinflusst. Zu den Hauptvertretern zählten Heinrich Heine (1797–1856), Heinrich Laube (1806–1884), Karl Gutzkow (1811–1878), Theodor Mundt (1808–1868). 1835 verbot der Deutsche Bundestag die Schriften von Gutzkow, Laube, Mundt und Heine.