Die 1933 gegründete Organisation Kraft durch Freude (KdF) war der Deutschen Arbeitsfront (DAF) untergeordnet und für die Freizeitgestaltung der deutschen Bevölkerung zuständig. Die straff organisierte Gemeinschaft der KdF bot ein umfassendes Erholungs- und Unterhaltsprogramm, das sich vor allem die Arbeiterschaft bis dato nicht leisten konnte. Vorbild für die Gründung der KdF war die faschistische Freizeitorganisation Italiens Dopolavoro. Die KdF gliederte sich in mehrere Ämter und hatte insgesamt etwa 100.000 meist ehrenamtliche Mitarbeiter.
Vordergründig verfolgte die KdF das Ziel, soziale Ungleichheiten zu beseitigen und jedem dieselben Möglichkeiten zu Erholung und Entspannung zu bieten, weshalb sie auch die populärste und breitenwirksamste NS-Organisation war. Das durch die KdF-Programme entstehende Zusammengehörigkeitsgefühl war allerdings ein wichtiger Bestandteil für die eigentlichen Pläne Hitlers: Das Unterhaltsprogramm und die Reisen dienten der Propaganda, die sportlichen Aktivitäten sollten - im Sinne der Volksertüchtigung und Volkserziehung - die Wehrkraft der Menschen stärken und sie auf den Krieg vorbereiten. Außerdem sollte sich durch die besondere Fürsorge für die Arbeiter deren Leistung steigern und so die Produktion von wichtigem Kriegsmaterial schneller vorangetrieben werden.