Synonym:
Te-igitur-Initiale
Das
Te igitur ist das erste Gebet des Kanons (seit dem etwa 8. Jahrhundert eine Folge von Gebeten, die sich um den zentralen Wandlungsbericht der Messe gruppieren), der sich seit dem 8. Jahrhundert gegenüber dem ursprünglich als Einheit aufgefassten eucharistischen Hochgebet verselbstständig hatte. Mit dem
Te igitur begann die so genannte Kanonstille, d. h. der Priester betete von diesem Moment an bis zum Ende des Kanons (in der Regel bis zur Schlussdoxologie, dem Abschluss des Hochgebets) still.
Mit dem
Te igitur beginnt ein
neuer Abschnitt, was in der Gestaltung der mittelalterlichen Messbücher (Missalen) deutlich wird: Das Te-igitur-Gebet wurde seit dem 8. Jahrhundert im Schriftbild zunächst abgesetzt, später wurde das T als Initiale ausgebildet und schließlich ab dem 10. Jahrhundert
zum Bild des Gekreuzigten ausgestaltet. Seit dem 12. Jahrhundert löste sich
dieses immer weiter ausgeschmückte Motiv schließlich vom Text ab und entwickelte sich zum
Kanonbild.