Wissensturm Linz | Montag, 10.11.2025, 19.00 Uhr
Mag.ª Dr.in Maria Wirth
Montag, 10.11.2025, 19.00 Uhr
Wissensturm Linz, Saal E.09
Eintritt frei!
Das Jahr 1968 steht für einen weltweiten Protest der Jugend und die Forderung nach umfassenden gesellschaftlichen und politischen Reformen. Auch in Österreich kam es 1968 - verstanden als Chiffre für rund ein Jahrzehnt - zu zahlreichen Protestmaßnahmen. Diese fielen im Vergleich zu anderen Staaten zwar vielfach moderater aus. Nichtsdestotrotz haben sie gemeinsam mit den Entwicklungen im Ausland auch hierzulande zu einem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Wandel beigetragen. Im Vortrag werden daher das Ereignis 1968 und dessen Folgen betrachtet.
Maria Wirth ist Zeithistorikerin in Wien. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie studiert und ist derzeit Gastforscherin an der Universität Wien sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bruno Kreisky Archiv. Sie hat zahlreiche Arbeiten zur österreichischen Zeitgeschichte vorgelegt, darunter Publikationen über Christian Broda und Hertha Firnberg, das Europäische Forum Alpbach, die Johannes Kepler Universität Linz oder das Österreichische Patentamt.
ZUR VORTRAGSREIHE
Protest! Wie Aufbegehren die Welt verändert
Vortragsreihe vom 20.10. – 17.11.2025
Download Informationen [pdf]
Montags, Beginn 19.00 Uhr
Wissensturm Linz, Saal E.09
Eintritt frei!
Die Vortragsreihe beleuchtet vier prägende Phasen des Protests: Die Bauernaufstände des 16. bis 18. Jahrhunderts signalisieren das Aufbegehren bäuerlicher Untertanen gegen feudale Herrschaft und Ausbeutung. Die europäischen Revolutionen von 1848 sind Ausdruck des Kampfes bürgerlicher, proletarischer und bäuerlicher Gruppen für demokratische Mitbestimmung, nationale Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit. Sie bieten Vorbilder für spätere Protestbewegungen, die sich für die Interessen gesellschaftlicher Klassen einsetzten. Die 1968er-Bewegung markiert einen weiteren Wendepunkt in der europäischen Protestgeschichte. Die Jugend - vor allem die studentische - lehnte sich gegen die autoritäre Ordnung der Nachkriegszeit auf und brachte nicht nur politische Forderungen, sondern auch neue Formen der Alltagskultur hervor. Schließlich bietet die Digitalisierung Protestformen einen neuen Resonanzraum. In einer Welt, in der sich Informationen über die Kanäle des Internet in Echtzeit verbreiten und in den Echokammern von Social Media verstärken, verändern sich auch die Formen des Protests.
Die Vortragsreihe lädt ein, die Geschichte des Protests zu entdecken, zu reflektieren und sich anzueignen. Sie zeigt, wie historische Proteste unsere Welt entscheidend mitgestaltet haben - und weiterhin mitgestalten werden.
Moderation:
Univ.-Prof. Dr. Marcus Gräser, JKU, Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte
Univ.-Prof. Mag. Dr. Ernst Langthaler, JKU, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte
Veranstalter:
VHS Linz in Kooperation mit dem Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte und dem Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der JKU
Gefördert aus den Mitteln der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung