Vortrag: Digitaler Nonkonformismus – Wie Protest im Netz Gesellschaft und Politik transformiert

Wissensturm Linz: Montag, 17.11.2025, 19.00 Uhr

am 17.11.2025
 von EK
Protest hat in der europäischen Geschichte immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. Sowohl als Widerstand gegen bestehende Ordnungen als auch als Motor für gesellschaftlichen Wandel. Die Vortragsreihe beleuchtet vier prägende Phasen des Protests in Europa: vom Bauerkrieg 1525, über die bürgerliche Revolution von 1848, die 68er-Bewegung in Österreich, bis hin zu den digitalen Protestformen unserer Zeit. Die Volkshochschule Linz lädt ein ein, die Geschichte des Protests zu entdecken, zu reflektieren und sich anzueignen. Der Eintritt ist frei!

Vortrag: 1968 in Österreich – Ereignis und Folgen

Mag. Dr. Ramón Reichert
Montag, 17.11.2025, 19.00 Uhr
Wissensturm Linz, Saal E.09
Eintritt frei!

Der Vortrag beleuchtet die Dynamiken des digitalen Nonkonformismus und fragt, wie Formen des Protests im Netz Gesellschaft und Politik verändern. Digitale Plattformen eröffnen neue Räume für Dissens, Sichtbarkeit und kollektive Mobilisierung - von Hashtag- Kampagnen bis zu global vernetzten Bewegungen. Zugleich zeigt sich, dass digitale Protestkulturen ambivalent bleiben: Sie erweitern Handlungsspielräume, sind jedoch auch anfällig für Überwachung, Kommerzialisierung und algorithmische Steuerung. Anhand aktueller Beispiele wird diskutiert, wie digitale Dissidenz zwischen Emanzipation und Vereinnahmung oszilliert.

Ramón Reichert ist Senior Researcher am Institut für Kulturwissenschaften der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Forschungsschwerpunkte: Digitaler Medienwandel, Bildkultur und Medientheorie. Er leitet Forschungs- und Ausstellungsprojekte zu Künstlicher Intelligenz, Big Data, sozialen Medien und dokumentarischen Filmformaten. Neben seiner Tätigkeit als Projektleiter und Kurator unterrichtet er an zahlreichen Universitäten im deutsch- und englischsprachigen Raum.

 



ZUR VORTRAGSREIHE

Protest! Wie Aufbegehren die Welt verändert
Vortragsreihe vom 20.10. – 17.11.2025

Download Informationen [pdf]

Montags, Beginn 19.00 Uhr
Wissensturm Linz, Saal E.09
Eintritt frei!

Die Vortragsreihe beleuchtet vier prägende Phasen des Protests: Die Bauernaufstände des 16. bis 18. Jahrhunderts signalisieren das Aufbegehren bäuerlicher Untertanen gegen feudale Herrschaft und Ausbeutung. Die europäischen Revolutionen von 1848 sind Ausdruck des Kampfes bürgerlicher, proletarischer und bäuerlicher Gruppen für demokratische Mitbestimmung, nationale Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit. Sie bieten Vorbilder für spätere Protestbewegungen, die sich für die Interessen gesellschaftlicher Klassen einsetzten. Die 1968er-Bewegung markiert einen weiteren Wendepunkt in der europäischen Protestgeschichte. Die Jugend - vor allem die studentische - lehnte sich gegen die autoritäre Ordnung der Nachkriegszeit auf und brachte nicht nur politische Forderungen, sondern auch neue Formen der Alltagskultur hervor. Schließlich bietet die Digitalisierung Protestformen einen neuen Resonanzraum. In einer Welt, in der sich Informationen über die Kanäle des Internet in Echtzeit verbreiten und in den Echokammern von Social Media verstärken, verändern sich auch die Formen des Protests.
Die Vortragsreihe lädt ein, die Geschichte des Protests zu entdecken, zu reflektieren und sich anzueignen. Sie zeigt, wie historische Proteste unsere Welt entscheidend mitgestaltet haben - und weiterhin mitgestalten werden.

Moderation:
Univ.-Prof. Dr. Marcus Gräser, JKU, Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte
Univ.-Prof. Mag. Dr. Ernst Langthaler, JKU, Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte

Veranstalter: 
VHS Linz in Kooperation mit dem Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte und dem Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der JKU

Gefördert aus den Mitteln der österreichischen Gesellschaft für politische Bildung