In einem Holzrahmen mit Pultdach und vorgezogenen, nach unten hin schmäler werdenden Seitenwänden war bis vor wenigen Jahren das Bild eines Schmerzenmannes. Im Dezember 1986 befand sich noch ein altes, beschädigtes, 39 x 52 cm großes Bild mit der Auferstehung Christi und den vier Frauen dort. Auf dem Bild war eine unleserliche Inschrift. Heute befindet sich ein Bild mit einer Herz Jesu - Darstellung am Kreuz. Am Fuße des Kreuzes sind in einem mit Kies belegten und mit Pflastersteinen gesäumten kleinen Beet Blumen gepflanzt. Das Schneider Huber - Kreuz ist das 1. von fünf als Bannkreuze bezeichnete Kleindenkmäler, und heute noch kursiert ein heiter - schauriges Märchen, das die fünf Denkmäler miteinander verbindet. Den Beginn macht das hier beschriebene Schneider - Huberkreuz, so genannt, weil der Schneider Johann Huber bei diesem Kreuz zu Fronleichnam einen Altar errichtete. Entlang des ehemaligen Kirchenweges über einen kleinen Hügel gelangen wir zum 2. Bannkreuz, dem Weinberger Schuster - Kreuz, benannt nach dem Schuster, dessen Hof, die ""Nabersölde", in unmittelbarer Nähe gestanden ist. Wir wandern nun bergab zur Karmayrleiten, wo wir auf ein noch gut erhaltenes, geschnitztes Kreuzstöckl treffen, in dessen Nähe ein Teich gewesen ist und das auch die Mitte der Bannkreuze bezeichnet. Es wurde wahrscheinlich Ende des 19.Jahrhunderts vom damaligen Karmayr Ignaz Klingelmayr errichtet und 1927 von Familie Huber renoviert. Den Kirchenweg weiter verfolgend, gelangen wir zum Reichhörnkreuz, das einst das Bild der hl. Veronika mit dem Schweißtuch trug und nun renoviert ein Kastenkreuz mit Kruzifix ist. Bis zum Ende des Weges in der Schlat ist noch eine schöne Wegstrecke zurückzulegen. Dort, wo die Hofkirchnerstraße das kleine Wäldchen kreuzt, finden wir das letzte der fünf Bannkreuze, das Wagenhuberkreuz. Die Mär berichtet, dass diesen Weg einst auch der Teufel bei seinem nächtlichen Treiben benutzt haben soll. In kalten Winternächten bemerkten die Eisschützen auf dem kleinen Teich in der Karmayrleiten oft einen herrenlosen Eisstock mitfahren, der nach einiger Zeit wieder verschwand. Auch ein schreckliches Heulen vernahm man, das seinen Höhepunkt im Schlat erreichte, wo es verstummte. Erst die Bannkreuze sollen diesem Treiben ein Ende bereitet haben.