Eine der schönsten Kapellen des Ortes ist diese Laubenkapelle, in einem Südtiroler - Stil, im Jahre 1830 errichtet und heute in einen schön angelegten Park integriert. Das Satteldach, das mit roten Biberschwanzziegeln gedeckt ist, sitzt auf sich vertiefenden Stuckstäben, die entlang der Traufenlinie führen. Es ist 262 cm vorgezogen, wobei es von zwei mit einem Rundbogen verbundenen, monolithischen Granitsäulen gestützt wird. Auf Granitplatten unter einem Tonnengewölbe gelangt man zum gemauerten Teil, der von zwei Pilastern gestützt scheint und eine in 90 cm Höhe befindliche Nische birgt. Die Segmentbogennische mit Granitgewände ist mit einem Schmiedeeisengitter verschlossen. Im Gitter sind die Initialen von Franz und Barbara Guger. In der Nische befindet sich die Figur des hl. Josef, hinter dem die Kapelle eine Muschelnische bildet. Der Schlussstein des Granitgewändes hat die Jahreszahl 1830 und das IHS Zeichen eingraviert. Die Entstehung der Kapelle könnte mit dem Wiederaufbau des Niederzehetnergutes zusammenhängen, das über Jahre in vielen Urkunden und Kirchenrechnungen als Brandstatt bezeichnet worden ist, aber auch mit dem Abriss des Oberzehetnergutes, das in unmittelbarere Nähe gestanden ist. Die wohlhabende Familie Guger, Besitzer des Niederzehetnergutes, ermöglichte im Jahre 1830 die Errichtung dieser Kapelle, die vielleicht ein weiteres Unheil abwenden sollte. Bei der Zehetnerkapelle wird seit jeher ein Altar für die Fronleichnamsprozession eingerichtet, auch Maiandachten werden abgehalten.