Einsam steht das Kreuz am Straßenrand, mitten im sogenannten "Schlat", durch den die Hofkirchnerstraße führt. Das 45 cm breite Satteldach bietet nur wenig Schutz. Das Kreuz ist auf einen Steinpfeiler montiert und trägt ein Herz Jesu - Bild. Ein Eisenring dient als Halterung für eine Vase. Das Wagenhuberkreuz ist das fünfte und letzte Bannkreuz in einer Linie. Heute noch kursiert ein heiter - schauriges Märchen, das die fünf Marterl miteinander verbindet. Den Beginn macht das Zehetnerkreuz, auch als Schneider - Huberkreuz bezeichnet, da der Schneider Huber bei diesem Kreuz zu Fronleichnam die Segenstatt errichtet hat. Entlang des ehemaligen Kirchenweges über einen kleinen Hügel gelangen wir zum 2. Bannkreuz, dem Weinberger - Schuster-Kreuz, benannt nach dem Schuster, dessen Hof, die "Nabersölde", in unmittelbarer Nähe stand. Wir wandern nun bergab zur Karmayrleitn, wo wir auf ein noch gut erhaltenes, geschnitztes Kreuzstöckl treffen, in dessen Nähe ein Teich gewesen ist und das auch die Mitte der Bannkreuze bezeichnet. Es wurde wahrscheinlich Ende des vorigen Jahrhunderts vom damaligen Karmayr Ignaz Klingelmayr errichtet und 1927 von Familie Huber renoviert. Den Kirchenweg weiter verfolgend, gelangen wir zum Reichhörnkreuz, das einst das Bild der hl. Veronika mit dem Schweißtuch trug und nun vom Besitzer als Kruzifix wieder aufgestellt wurde. Bis zum Ende des Weges in der Schlat ist noch eine schöne Wegstrecke zurückzulegen. Dort, wo die Hofkirchnerstraße das kleine Wäldchen kreuzt, finden wir dieses letzte der fünf Bannkreuze, das Wagenhuberkreuz. Die Mär berichtet, dass diesen Weg einst auch der Teufel bei seinem nächtlichen Treiben benutzt haben soll. In kalten Winternächten bemerkten die Eisschützen auf dem kleinen Teich in der Karmayrleitn oft einen herrenlosen Eisstock mitfahren, der nach einiger Zeit wieder verschwand. Auch ein schreckliches Heulen vernahm man, das seinen Höhepunkt im Schlat erreichte, wo es verstummte. Erst die Bannkreuze sollen diesem Treiben ein Ende bereitet haben.