Wagenhuberkreuz

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Dachkreuz
Kreuzform:
Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
Kreuzdarstellung:
Bildkreuz
Zustand:
Witterungsschäden
Ort (Bezirk):
4491 Niederneukirchen (Linz-Land)
Adressbeschreibung:
im Wald des "Wagenhubergutes", an der Straße von St. Florian nach Hofkirchen
Adresse (Ortschaft):
Grünbrunn
Breiten-, Längengrad:
48.160795666804, 14.37278567415 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
215 cm

b) Gesamtbreite:
110 cm

c) Gesamttiefe:
15 cm

p) Bild/Figurenhöhe:
45 cm

q) Bild/Figurenbreite:
35 cm
AKfKDF Bemassung Kreuz Vereinheitlicht
Besondere Funktion
Bannkreuz
Fünftes von fünf Bannkreuzen in Niederneukirchen
Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Herz Jesu
Vor einigen Jahren befand sich am Kreuz noch das Bild des hl. Josef mit Kind.

Holz
Holz-Art

Fichte

Holz-Technik

gezimmert/getischlert

Errichtung
1900 - 1950

Votationsgrund
Schutz

Bannkreuz

Einsam steht das Kreuz am Straßenrand, mitten im sogenannten "Schlat", durch den die Hofkirchnerstraße führt. Das 45 cm breite Satteldach bietet nur wenig Schutz. Das Kreuz ist auf einen Steinpfeiler montiert und trägt ein Herz Jesu - Bild. Ein Eisenring dient als Halterung für eine Vase. Das Wagenhuberkreuz ist das fünfte und letzte Bannkreuz in einer Linie. Heute noch kursiert ein heiter - schauriges Märchen, das die fünf Marterl miteinander verbindet. Den Beginn macht das Zehetnerkreuz, auch als Schneider - Huberkreuz bezeichnet, da der Schneider Huber bei diesem Kreuz zu Fronleichnam die Segenstatt errichtet hat. Entlang des ehemaligen Kirchenweges über einen kleinen Hügel gelangen wir zum 2. Bannkreuz, dem Weinberger - Schuster-Kreuz, benannt nach dem Schuster, dessen Hof, die "Nabersölde", in unmittelbarer Nähe stand. Wir wandern nun bergab zur Karmayrleitn, wo wir auf ein noch gut erhaltenes, geschnitztes Kreuzstöckl treffen, in dessen Nähe ein Teich gewesen ist und das auch die Mitte der Bannkreuze bezeichnet. Es wurde wahrscheinlich Ende des vorigen Jahrhunderts vom damaligen Karmayr Ignaz Klingelmayr errichtet und 1927 von Familie Huber renoviert. Den Kirchenweg weiter verfolgend, gelangen wir zum Reichhörnkreuz, das einst das Bild der hl. Veronika mit dem Schweißtuch trug und nun vom Besitzer als Kruzifix wieder aufgestellt wurde. Bis zum Ende des Weges in der Schlat ist noch eine schöne Wegstrecke zurückzulegen. Dort, wo die Hofkirchnerstraße das kleine Wäldchen kreuzt, finden wir dieses letzte der fünf Bannkreuze, das Wagenhuberkreuz. Die Mär berichtet, dass diesen Weg einst auch der Teufel bei seinem nächtlichen Treiben benutzt haben soll. In kalten Winternächten bemerkten die Eisschützen auf dem kleinen Teich in der Karmayrleitn oft einen herrenlosen Eisstock mitfahren, der nach einiger Zeit wieder verschwand. Auch ein schreckliches Heulen vernahm man, das seinen Höhepunkt im Schlat erreichte, wo es verstummte. Erst die Bannkreuze sollen diesem Treiben ein Ende bereitet haben.

Literaturquelle
1986
Kleindenkmäler in Niederneukirchen,
Karl und Brigitte Heilingbrunner, Seite 47
Datenbankerfassung
2019-01
Heilingbrunner Brigitte
Letzte Überarbeitung
2025-08
Heilingbrunner Clemens
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich