Das aus Granit gehauene Kreuzstöckl ist das wuchtigste und höchste in der Gemeinde. Die vier Felder im Sockel weisen Gravierungen auf. Die Blechbilder im Aufsatz, die in den 1980er Jahren nur mehr einen Gnadenstuhl erkennen ließen, wurden 1987 von Frau Konsulent Nelli Kainzbauer neu gemalt. 2017 erneuerte die Grünbacher Malerin Elisabeth Traxl die Bilder. Die Besitzer des Gutes veranlassten die jeweiligen Renovierungen. Von Seiten der HS Niederneukirchen wurde im Zuge einer Projektarbeit in den 1990er Jahren der Stein gesäubert. Dieses beeindruckende Kreuzstöckl steht vor dem größten Gut, dem "Mayr in der Wies". Seine erstmalige Erwähnung geht auf das Jahr 1202 im O.Ö. Urkundenbuch zurück und zählt somit zu den ältesten Gütern des Ortes. Trotz vieler und genauer Aufzeichnungen über den Hof, die noch im Besitz des Eigentümers sind, können wir über den Stiftungsgrund des Kreuzstöckls nur Vermutungen anstellen. Es dürfte sich um ein Gelübde handeln, was die Gravur "ex votoro" preisgibt. Vielleicht hat ein schweres Unwetter den Hof verschont (hl. Donatus), und aus Dankbarkeit errichtete der Gutsbesitzer diese Säule. Vielleicht ist es aber auch das einzige Pestkreuz des Ortes, der eingravierte Name des hl. Rochus könnte darauf hinweisen. Leider gaben die Pfarrmatriken keinen Aufschluss über dieses Denkmal.