Wachtstein

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Ereignismal
Zustand:
Gut
Ort (Bezirk):
4252 Liebenau (Freistadt)
Adressbeschreibung:
am Ostende des Ortes Liebenau
Adresse (Ortschaft):
Liebenau 165
Breiten-, Längengrad:
48.533286824967, 14.813682515138 (Navigation starten)
Kreuz
Kreuzform

Patriarchen Kreuz (mit Kleeblattenden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Auf der Spitze der Felsformation wurde ein Metallkreuz auf einer Kugel angebracht


Sakrales Bild
Material für Bilder

Metall

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Leopold von Österreich
Eine Steinnische schützt das fast lebensgroße Bild.

Stein
Stein-Art

Granit/Granitverwandte Gesteine

Stein-Technik

naturbelassen
Felsenformation

Errichtung

Errichtungsgrund
Anlass mit zurückliegendem/historischem Bezug

Zwei Tatsachen passen nicht in das Bild von Mitmannsgruber: 1. Der Wachtstein ist kein „hochgelegener und weithin im Lande sichtbarer Punkt“. Der Pfarrerberg oder der Brockenberg würden sich besser eignen. 2. Von der Schanzanlage hat man einen weit besseren Sichtkontakt zur Burg Arbesbach als vom Wachtstein (siehe Foto Türkenschanze). Zumindest heute verdeckt der Wald den Blick. Der Wachtstein muss also eine andere Funktion gehabt haben. Es könnte sein, dass von dort aus die umliegenden Bewohner mit Rauchsignalen gewarnt werden sollten. Es konnte aber von dort auch der Straßenverlauf besser eingesehen werden. Bei den angesprochenen „Kreidenfeuern“ wurde nicht – wie oft erzählt wird – der Rauch mit Kreide gefärbt, sondern das Wort stammt vom althochdeutschen krie ab und bedeutet „Schlachtruf“. Es wurde zu grein (greinen, grinen = (jammernd) rufen und zu kreiden. (Franz. crie = Ruf) Pfarrer Leopold Kaspar [„Vermuthliche Zeichenwarten und Signallinien aus der Kampgegend nach Pechlarn und Melk“. Geschichtliche Beilegen zu den Consistorial – Currenden der Diöcese St. Pölten, herausgegeben vom bischöflichen Consistorium in St. Pölten. V. Band, 1895.] sieht den Verlauf der Feuerzeichen in den optischen Meldeketten des Hochmittelalters in umgekehrter Richtung: „Noch heut zu Tag haben manche Höhen und Berge, welche hiezu geeignet waren, solche Namen, welche auf einstmals bestandene Zeichenwarten, und auf eine ganze Signallinie von der Kampgegend bis Pechlarn und Melk hindeuten. … Der Mittelpunkt dieser Signallinie war der höchste Punkt des Bergrückens, …, nämlich der Weinsberger Wald, auf welchen die Signale von Arbesbach [!], Weissenalbern, Wachtstein bei Traunstein, Loschberg und vielleicht noch von anderen Orten gesammelt, und über den Bescheidanger am Ostram (Ostrong) über den Weinsberger Wald bei Minichreith bei Pechlarn und Melk zur Residenz des Markgrafen weiter geleitet wurden.“ In diese Signalkette könnte auch Liebenau eingebunden gewesen sein, zumal über den Freibauernsitz auf den Lehrmüllermauern Sichtverbindung bestand. Da in diesen Zeiten häufig Konflikte mit den böhmischen Nachbarn auftraten, waren diese Meldungen sicher sehr wichtig. Ein Fahnenmeer aus verschiedenen Bundesländern und Orten umgibt das Denkmal.

alternative Quelle
Sammlung Helmut Atteneder
Datenbankerfassung
2019-12
Atteneder Helmut
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich