An der Stelle, wo heute diese Kapelle steht, befand sich bis Anfang der 1950 Jahre ein Wetterkreuz, welches Schäden aufwies und nicht mehr restauriert werden konnte. Reste dieses Kreuzes sind bis heute unter dem Altar verwahrt. Die Familie Augustin stellte den Grund zur Verfügung, die Familie Diermayr, Heißbauer in Rettenbrunn das Baumaterial. Franz Kreuzhuber (1922 – 1975) aus Rettenbrunn, ein vielseitig begabter Mann, übernahm die Planung, Leitung und Ausführung des Baues. Von dessen handwerklichem Geschick zeugen noch heute Details, wie der sechseckige Grundriss oder der aufwendige Außenputz. Mit vereinten Kräften wurde das Vorhaben verwirklicht. 1954 konnte die weithin sichtbare Kapelle schließlich eingeweiht werden. Lange Zeit stand hinter der Kapelle neben der Linde auch eine mächtige Pappel. Während eines heftigen Gewitters wurde sie aber von einem Blitz getroffen und zerstört. Die Linde ist vom Keltischen her ein Ort der Begegnung. Die Wurzeln des Baumes umarmen bereits die Kapelle. Von einer Wallfahrt nach Altötting brachte Johann Augustin schließlich die Marienstatue mit. Der damalige Pfarrer von Neuhofen, G.R. Michael Hochrainer, stiftete die Glocke, die von der Glockengießerei St. Florian angefertigt wurde. Ein Dachreiter mit Schallfenster birgt eine Glocke.