Einfache Inschrift
Die Legende vom Hl. Hubertus: Hubert war der älteste Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse. Als Jüngling kam er an den Hof Theoderichs III. von Burgund und wurde von diesem zum Pfalzgrafen erhoben. Da er die Gunst des Fürsten besaß, spannen eifer-süchtige Höflinge Ränke gegen ihn, so dass er flüchten musste. Er fand Zuflucht bei einem Verwandten, nämlich Pipin von Heristal, dem Beherrscher des östlichen Frankenreichs. Nachdem der junge Graf ihm erfolgreiche Waffenhilfe geleistet, belohnte ihn Pipin mit der Würde des obersten Palastbeamten. Hubertus vermählte sich nun mit der schönen Floribana von Löwen, doch war ihm nur ein kurzes Eheglück beschieden, da seine junge Frau an der Geburt ihres ersten Kindes starb. Er empfand unsäglichen Schmerz über ihren Tod und stürzte sich um diesen zu betäuben, in allerlei weltliche Vergnügungen. Da geschah es, dass er am Weihnachtstage in den tiefen Wäldern der Ardennen Ablenkung auf der Jagd suchte. Als seine Hunde einen kapitalen Hirsch aufgespürt hatten, blieb dieser zur Verwunderung des leidenschaftlichen Jägers ruhig vor ihm stehen. Schon hatte er seinen Bogen gespannt, um das Tier zu erlegen, da erblickte Hubertus zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Betroffen sank er in die Knie. Jetzt vernahm er eine Stimme, die ihn mahnte über den Dingen dieser Welt das ewige Leben nicht zu vergessen. Diese Erscheinung beeindruckte Hubertus derart, dass er sich mit ganzer Seele Gott zuwandte. Er verließ den Hof, verzichtete auf seine Ämter, verschenkte sein Vermögen an die Armen und zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück, wo er eine Zeit lang als Einsiedler lebte. Dann begab er sich zu Bischof Lambert von Maastricht, der den Verwandelten belehrte und zum Priester weihte. Hubertus trat nun eine Wahlfahrt zu den Apostelgräbern nach Rom an. Dort erfuhr er von der Ermordung seines Freundes und Lehrers Lambert. Papst Sergius, zu dieser Zeit Vater der Christenheit, erhielt in seinem Gesicht die Weisung, den Pilger Hubertus zum Nachfolger des Ermordeten zu weihen. Als sich Hubertus heftig wehrte, die Würde anzunehmen, er-schien ein Engel vom Himmel, der ihm die bischöfliche Stola umlegte, worauf er, den Willen Gottes erkennend, sich alsbald fügte. Mit dieser himmlischen Stola konnte er später als Bischof viele heilen. Der Geweihte zog nun zurück in die Heimat, um sein ihm von Gott auferlegtes Amt zu übernehmen. Er waltete als Bischof viele Jahre zum Segen des Landes und missionierte vor allem in seinem früheren Jagdgebiet, den Ardennen, unter großer Mühsal und Anstrengung, denn dort waren zu dieser Zeit die heidnischen Bräuche noch fest verwurzelt. Die Reliquien de hl. Labert übertrug er in ein wunderschönes Gotteshaus, das er ihm zu Ehren hatte erbauen lassen, und verlegte seinen Bischofssitz im Andenken an seinen Vorgänger an diesen Ort, der später den Namen Lüttich erhielt und zu einem ansehnlichen Gemeinwesen heranwuchs. König Pipin machte dem heiligen Bischof das königliche Hofgut Amberloux zum Geschenk. Dieser verwandelte dasselbe zu einem Kloster und über-trug es den Augustiner-Chorherren, die dem Bischof fortan fleißig in der Seelsorge beistanden. Dieses Kloster erhielt später den Namen des Heiligen. Sein Tod wurde ihm ein Jahr vorher von Gott verkündet.