Seit mindestens 150 Jahre steht am Rande des ehemaligen Kirchenweges, jetzt Michael Prunner-Straße, ein Marienbild. Josef Puchner, geb. 1846, bewohnte mit seiner Frau Juliana und ihren drei Kindern in der „Scheibn" in unmittelbarer Nähe der Traun ein Häusl. Als es im Jahre 1897 bei einem der großen Hochwässer vier Tage und vier Nächte ununterbrochen in Strömen regnete und Baumstämme mit Schwemmholz sich vor und um das Häusl anstauten, suchte die Familie Schutz bei den Nachbarn. Das Wasser stand schon hoch über die Fenster hinaus, nur aus dem Taubenschlag am Giebel des Daches war ein Gurren zu hören. Josef Puchner und der älteste Sohn konnten vom Dachboden noch rasch ein Bett, einen Schemel und einen Schubladkasten sicherstellen, als das unterspülte Haus begann, sich in Bewegung zu setzen. Ein Sprung in das Wasser war ihre Rettung, das Häusl schlitterte erst langsam, dann immer schneller werdend den Traunfluss hinab. Bis zur Lambacher Brücke umschwirrten die Tauben ihre Behausung, erst dort zerbarst durch den Aufprall das Haus und versank in den Fluten. Obwohl Hab und Gut verloren, dankten die arg Heimgesuchten für das nackte Leben. Als gläubige Christen versprachen sie die fortlaufende Pflege des Kreuzbildes. Noch heute wird dieses Kleinod von der Enkelin Anna Nitz, geb. Hasenleitner, betreut.