Am 5. September 1862, das Jahr der Grundsteinlegung des Mariä-Empfängnis-Domes in Linz, begannen die Hammerschmiedleute Martin und Juliane Auer mit dem Bau eine der größten Kapellen im westlichen Oberösterreich. Die Einweihung erfolgte am 22. 8. 1865, eine Messlizenz wurde 1881 erteilt. Die "Schönbach-Kapelle", die eigentlich den Charakter einer Filialkirche besitzt, tritt nach außen hin in summa mit neugotischem Charakter in Erscheinung. Als bedeutendes Zeichen der Volksfrömmigkeit im unteren Innviertel stellt die Kapelle ein erhaltenswertes Kulturgut dar. Die Größenordnung des Baues und der Zusammenhang mit einem ehemaligen Hammerschmiede-Ensemble weisen dem Kapellenbau eine Sonderstellung in der Landschaft der Kapellen und übrigen Denkmäler der Volksfrömmigkeit zu. Im Jahre 2002 kam sie durch eine Stiftung im Besitz des Kulturvereines Kneiding, der sie in einer mehr als drei Jahre dauernden Generalsanierung wieder zu einem Schmuckstück gemacht hat. Die neugotische Kapelle wurde in liebevoller Kleinarbeit restauriert und neu gestaltet. Im Innenraum des heute noch als Tauf- und Hochzeitskirche gefragten Gebäudes befinden sich viele interessante Figuren und Gedenktafeln. Die Marienkapelle, sog. Auer-Kapelle für die Hammerschmiedleute Martin und Juliana Auer; restauriert 1954, 1981, 2003/04. Sie ist ein bemerkenswertes frühes Beispiel einer Kapelle des kirchlichen Historismus, in einer für diese Zeit kaum belegten volkstümlichen Übertragung. Der 3jochige, gesüdete Saalbau mit Polygonalschluss, eine letztlich aus dem Barock stammende Grundstruktur mit zitatartigen gotischen Formen sowie bemerkenswerter Ausstattung und Einrichtung. Über der Apsis abgewalmtes Satteldach, mit Dachreiter über quadratischem Grundriss. An der Giebelfront im N parallel zum Bau geführte Treppe zu spitzbogigem Mittelportal. Innen Stichkappentonnengewölbe mit Gurtbögen auf breiten Konsolen(wohl Holzgewölbe); an den längsfronten und neben dem Eingang aneinander gereihte spitzbogige Wandnischen in profilierter Stuckrahmung; leicht eingeschnürter korbbogiger Triumphbogen; im N-Joch Holzempore mit geometrisch bemalten Brüstungsfeldern. Der Chor mit stuckrippenunterlegtem Stichkappenkranz auf Kegelförmigen Konsolen. Gedrungene Brüstungsorgel 2. H. 19. Jh. unter Verwendung älterer Teile; 3feldriges neogotisches Gehäuse mit Außentürmen 4Reg., Pedal angehängt. Die Glocken wurden gegossen von Johann -Dettenrieder (Glockengießerei St Florian) 1929.