Am 4. Dezember 1716 verkaufte Propst Heinrich von Spital an die ledige Maria Rettenbacher, Tochter des Georg und der Eva Rettenbacher, ein Land im "Kunstfeld," genannt das "Tambacherische Land", um eine gewisse Summe Geldes, welches aber der hochwürdige Dechant Johann Georg Schauer, ihr Onkel, in Spital für sie erlegte, wogegen sie nach ihrem Versprechen alljährlich am heiligen Weihnachtsabend nach gehaltener Litanei vor dem süßen Namen Jesu bei der Kreuzsäule außerhalb des Marktes, worinnen das Christkindlein stehet und welche der Herr Dechant errichten ließ, 60 armen Leuten jedem 3 Kreuzer zu reichen, dann dem Vorbeter 9 Kreuzer zu geben und zur Erhaltung der Kreuzsäule 21 Kreuzer abzuführen hat.
Der aus Sandstein gebaute Sockel verjüngt sich nach zwei niedrigen Stufen, den Mittelteil dominieren zwei seitliche Pilaster. Über der vorkragenden leicht profilierten Abdeckplatte erhebt sich der gemauerte Nischenteil, dessen Rundbogennische ebenfalls von zwei Pilastern flankiert ist. Diese werden kurz vor dem Dach von einem Umlaufgesims unterbrochen. Die innen mit einem Glasfenster verschlossene Rundbogennische wird zusätzlich mit einem barocken Abschlussgitter, geschmiedet in der Hofschmiedewerkstätte von Spital am Pyhrn, gesichert. Den Abschluss der Mauer unter dem Dach bildet ein verkröpftes Gesims. Das Kupferdach ist als Glockendach geformt mit Knauf und Bekrönungskreuz.