Als Rauchfangkehrermeister Schulz und sein Nachbar Baumann ihre Wohnhäuser in Reiching fertiggestellt hatten, erfüllten sie ihr Gelübde, ein Marterl zum Dank zu errichten. Schulz für die geglückte Flucht und Heimkehr aus der Gefangenschaft und Baumann dankte für seine Genesung nach einer Krebserkrankung. An dem Wiesenweg über den Roßberg, nahe an ihren Häusern fanden sie ein wunderschönes Plätzchen für einen ebenso schönen Bildstock. In der mit Rautenmuster vergitterten Rundbogennische steht eine ca. 30 cm große Muttergottesstatue mit Jesuskind. Am Schaft steht auf einer kleinen Marmortafel: Roßberg Marterl. Zwischen Schaft und Aufsatz ist eine leicht vorkragende Marmorplatte geschoben. Das wuchtige abgewalmte Satteldach aus Holz, mit gewelltem Stirnbrett, ist mit Lärchenschindeln gedeckt. Der Vorplatz wurde mit Randsteinen zu einem Oval geformt, Der vordere Platz für den Blumenschmuck als Beet gestaltet der Rest mit Kopfsteinpflaster ausgelegt.