Das Kreuz steht für einen Spuk.
Das erste Kreuz dürfte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgestellt worden sein. Vorher stand an dieser Stelle eine Hanfstube, in der sollte es oft gegeistert haben. Ein Mann hatte sich laut mündlicher Überlieferung in dieser Hanfstube aufgehängt. Als man ihn mit dem Leichenwagen wegbringen wollte, weigerten sich die Pferde an der Hanfstube vorbeizugehen. Sie wieherten, stiegen mit den Vorderhufen auf und gebärdeten sich wie wild. Nur mit Mühe konnten sie vorbei gebracht werden. Auch bei weiteren Begräbnissen wiederholte sich dieses Ereignis. Daraufhin beschlossen die Bewohner dem Spuk Einhalt zu gebieten und stellten ein Kreuz auf. Ab diesem Zeitpunkt gingen die Pferde an dieser Stelle anstandslos vorbei.
Quelle: Auszug aus Heimatbuch Kopfing Seite 129, Wegkreuze
Die erste Flurprozession im Mai führte früher von Kopfing beginnend Richtung Rasdorf über Matzelsdorf zum Glatzinger Bründl, weiter über Glatzing bei diesem Kreuz vorbei wieder nach Kopfing zurück.
In den 1990er Jahren fuhr eines nachts vermutlich ein größeres Fahrzeug das Kreuz um und zerbrach es in viele Teile. Daraufhin erneuerte die Besitzer das Kreuz und setzten den Gekreuzigten wieder zusammen.
Am 11. April 2015 wurde das Kreuz wieder so schwer beschädigt, dass die Besitzerin sich gezwungen sah, die Überreste des zerstörten Kreuzes zu entfernen. Es meldete sich kein Verursacher, und so zeigte sie den Vorfall bei der Polizei an. Er konnte nicht ausfindig gemacht werden.
Mitte April 2019 wurde ein neues Kastenkreuz vom Besitzer aufgestellt.
Frau Rosa Mair, die Mutter, ließ das Holzkastenkreuz von Herr Fritz Litzlbauer, Bildhauer und Vergolder, Höllberg 4, aus Neukichen am Wald anfertigen.
Die Finanzierung des Kreuzes teilte sich die Besitzer, sie finanzierten den Kasten und Angela Popowicz (geb. Mair) das Kruzifix.
Am 21.07.2019 wurde das neu errichtete Kreuz im Beisein der Dorfgemeinschaft, dem Mesner Josef Rossgatterer und den Angehörigen der Besitzer von Pfarrer Lambert Wiesbauer gesegnet.
Das aus Eichenholz bestehende, braun gebeizte Holzkastenkreuz (Balkenstärke 10 x 17cm) ist auf einem U – Profil (10 x 18 x 60cm), das in die Grundfeste einbetoniert ist, ist mit vier durchgehenden Schrauben befestigt. Der geschnitzt Korpus ist gefasst. Die Dachbretter des Satteldaches sind zum Schutz vor Witterung mit Blech beschlagen, ebenso dieie Außenrückwand (Wetterseite). Die Rückwand (Stärke 2,8cm) ist aus verleimten Eichenbrettern hergestellt und verjüngend und wellig geschnitten bis zum Kreuzfuß heruntergezogen. Das wellig geschnittene Stirnbrett und das gerade Formbrett (13 x 3cm) sind ebenfalls aus Eiche.