Severinkapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Laubenkapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4794 Kopfing im Innkreis (Schärding)
Adressbeschreibung:
Die Kapelle steht, von der Ruholdinger Straße kommend, rechts in den Güterweg Dobl abzweigend, zwischen den Ortschaften Dobl und Ruholding links auf einer Anhöhe.
Breiten-, Längengrad:
48.449463281847, 13.646253348589 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
467 cm

b) Gesamtbreite:
350 cm

c) Gesamttiefe:
550 cm

m) Bekrönungshöhe:
117 mit Sockel cm

n) Bekrönungsbreite:
61 cm

o) Bekrönungstiefe:
11,5, Sockel 15 cm

s) Laubentiefe:
119 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Spruch
Symbolik des Gemäldes der Severinkapelle: Dem Künstler Ernst Arnold Bauer ging es bei der bildhaften Gestaltung um die Symbolik mit den Mitteln der Farbe. Das Viereck ist Zeichen für das Selbst des bewussten Menschen, der Kreis ist ewiger Kreislauf, Ausdruck der Seele. Die Bewegung gleicht einem Strom, der ins Meer mündet, wie ein Magnet, der alle positiven Seelenteilchen an sich zieht. Severin wird in diesem Gemälde mehr und mehr die Fülle des Daseins. Violette und purpurne Farben sind göttliches Erbarmen, hellblau – erleuchtetes Denken, rosa – psychische Liebe und gelb – der Verstand. Die geschlossene Einheit des Universums drängt über die Person des heiligen Severin zum Zentrum – zu Gott.


Inschrift
Inschriftentyp

Spruch
FASTE - SEI BARMHERZIG - BETE - Hl. SEVERIN BESCHÜTZE UNSER LAND.


Inschrift
Inschriftentyp

Christusmonogramm (IHS)
Auf dem linken Seitenteil des Altartisches ist das IHS Monogramm mit einem Kreuz über dem H auf einer runden Scheibe hineingeschnitzt.


Symbol

Alpha und Omega
an den Enden des Querbalkens des Schmiedeeisenkreuzes an der Altaraußenwand, getrennt angebracht

Kapellenausstattung

Altar
Der Altartisch (Höhe 96cm, Breite 130cm, Tiefe 75cm) ist aus Föhrenholz und mit Kerbschnitz-Arbeiten verziert. Im Zentrum ist ein Sechsstern mit Bandelwerk, flankiert von einer Ähre und einer Traube, Brot und Wein symbolisierend.


Kapellenausstattung

Sitzbank
In der Kapelle stehen acht Bänke (Länge 136cm). Sie bieten Platz für 24 Personen. Die Häupter der Sitzbänke im Gang sind aus Föhrenholz und ebenfalls mit Kerbschnitz-Arbeiten versehen.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
Vor dem Altartisch steht ein Standkerzenhalter (Höhe 68cm) aus Bronze.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
Ein schmiedeeiserner Standkerzenhalter (Höhe 73cm) steht rechts neben dem Altartisch.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
Zwei schmiedeeiserne Kerzenhalter (Höhe 7,5cm, Ø 14,5cm) stehen auf dem Altar.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
Ein einfacher schmiedeeiserner Kerzenhalter (Höhe 3cm, Ø 14cm) steht bei einem Glasfenster.


Kapellenausstattung

Standkerzenhalter
Ein doppelter, schmiedeeiserner Kerzenhalter (Breite 19,5cm, Höhe 6,5cm) steht beim mittleren Glasfenster.


Kapellenausstattung

Weihwasserkessel
Der Weihwasserkessel (Ø 12,5cm, Tiefe 5,5cm) hängt links vor dem Ausgang.


Tür
Türsturz

Gerader Sturz

Türblatt

Glastür
Im Laubengang ist die Eingangstüre (Höhe 210cm, Breite 110cm) der Kapelle. Sie hat ein Glasfenster (Höhe 99cm, Breite 57cm), das mit einer schmiedeeisernen Dekoration (Höhe 150cm, Breite 60cm) gesichert ist.


Fenster
Fensterform

Halbkreisbogen (Rundbogen)

Fensterfunktion

Belichtung
Straßenseitig befinden sich 3 Rundbogen - Bleiglasfenster (Höhe 99cm, Breite 57cm), die für ein stimmungsvolles Licht in der Kapelle sorgen. Sie wurden nach einem Entwurf vom Maler Ernst Arnold Bauer (er gestaltete den Innenraum der Kapelle) in der Glasmalerei des Stiftes Schlierbach hergestellt.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz
Über der Laube beim Ausgang ist das Armenseelenbild (Höhe 98cm, Breite 154cm) aus der Vorgängerkapelle befestigt. Zur Ausleuchtung des Bildes hat die Decke im Laubengang eine gelbe Glasscheibe (Länge 108cm, Breite 50cm) eingesetzt.

Sakrale Ikonographie

Arme-Seelen-Darstellung
Das Armenseelenbild ist in 2 Abschnitte geteilt. Im oberen Abschnitt ist ein Wolkenkranz, der einen Hostienkelch mit einer darin stehenden Hostie umschließt und flankierenden Engeln. Darunter ist das Fegefeuer mit den armen Seelen dargestellt.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix
Nach dem Eingang hängt rechts auf der Rückwand ein kleines Holzkreuz (Höhe 34cm, Breite 18cm; mit silberfarbener Korpus: Höhe 14cm, Breite 10cm).


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
naturbelassen

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria mit Kind
Die geschnitzte Madonna mit dem Jesuskind (Höhe 40cm) steht auf dem Altartisch.


Architektonische Besonderheit

Glockentürmchen / Dachreiter
Die Severinkapelle hat einen aufgesetzten Glockenturm. Darin befindet sich 1 Glocke (17kg). Sie wird vom Laubengang aus (vor der Eingangstüre) geläutet.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix
Über dem Ausgang ist ein Bronzekreuz (Höhe 48cm, Breite 21cm) befestigt.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko, die gesamte Altarwand füllend

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Severin


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
An der Altaraußenwand ist ein schmiedeeisernes Kreuz (Höhe 97cm, Breite 61cm) angebracht. Das Kreuz besteht aus einem großen P (könnte auf Pax = Friede hindeuten), der Kreuzfuß ist mit einem Ring versehen. Dieser symbolisiert die Weltkugel. Der Querbalken hat an der linken Außenseite den griechischen Buchstaben Α - Alpha, auf der rechten Ω - Omega.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Das Granitkreuz (Höhe 87cm, Breite 61cm Tiefe 11,5cm) auf dem Turm stammt von einem Seitenportal der Pfarrkirche und ist aus einem Granitblock herausgearbeitet, ebenso der Sockel (Höhe 30cm, Breite 42cm, Tiefe 15cm). Das Kreuz und der Sockel sind mit einem Metallstift verbunden.

Künstler

Bauer, Ernst Arnold, Prof. (*1949)
Der Maler des Gemäldes, der Künstler Ernst Arnold Bauer gestaltete den Innenraum der Kapelle und entwarf die 3 Rundbogenfenster. Ernst Arnold Bauer wurde 1949 in Linz geboren und studierte dort an der Kunsthochschule bei Prof. Alfons Ortner Malerei und Grafik.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Betonfüllstein
Die Kapelle ist mit Betonschalungssteinen aufgebaut.

Mauerwerk-Technik

verputzt
Die Außenmauern sind mit einem Rieselwurf versehen und hellgelb gestrichen. Das Gesimse, die Bögen, die Fenster und Türnischen sind glatt verputzt und weiß.

Errichtung
1983 - 1985

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

Im Hinblick auf das Severin-Gedenkjahr und die Hauptdarsteller des Kopfinger Severin-Mysterienspieles, die die nächsten Kapellen-Nachbaren waren, sollte es eine Severinkapelle werden.

Besitzer der Severinkapelle ist die Dorfgemeinschaft von Ruholding. Das Grundstück, auf dem die Kapelle steht, ist im Besitz der Familie Starzengruber, vulgo Wiesmeier, Ruholding 1.

Im Hinblick auf das Severingedenkjahr 1982 wurde die Kapelle unter Mithilfe der Dorfgemeinschaft, der Landjugend und der Mysterienspiel-Spielgemeinschaft Kopfing, vom 27. August 1983 bis Oktober 1985 errichtet. Die künstlerische Innengestaltung der Wände und der drei Bleiglasfenster oblag dem akademischen Maler Ernst Arnold Bauer (er stammt aus der Pfarre St. Severin, Linz). Das Kreuz wurde im Rahmen einer Turmkreuzsteckungsfeier am 21. Juni 1984 gesetzt. Diesen Wortgottesdienst umrahmten der Kirchenchor, die Musikkapelle und die Firmlinge dieses Jahres. Für die Kapelle wurde eine kleine Glocke bei der Glockengießerei Perner in Passau in Auftrag gegeben. Frau Cäcilia Scharinger, vulgo Zeinerin, Ruholding 7, war die Glockenpatin, sie spendete auch die Glocke. Die Kapelle wurde am 6. Oktober 1985 von Prälat Eberhard Marckhgott aus Lorch-Enns, assistiert von Dechant Alois Heinzl, eingeweiht. Zu dieser Feier kamen Priester aus den Nachbarpfarreien und Pfarrer Schmidbauer aus Molln, ein gebürtiger Ruholdinger, der die Vorgängerin dieser Kapelle als Primiziant geweiht hatte.

Bis 1967 stand auf der linken Güterwegseite, von der Ortschaft Dobl kommend, vor Ruholding, eine Holzkapelle. In dieser kleinen Kapelle war beim Altar das Holzbild „Die Erlösung der armen Seelen durch die heilige Eucharistie“ angebracht. Dieses Holzbild stammt etwa aus der Zeit um 1850. Da diese Kapelle schon sehr baufällig geworden war entschlossen sich die Dorfbewohner 1967 zum Neubau einer kleinen Kapelle. Diese wurde dann mit sparsamsten Mitteln aufgebaut. Aus Anlass der Priesterweihe von Hubert Schmidbauer (sein Elternhaus stand in unmittelbarer Nähe) konnte er 1967 die Primiz bei dieser Kapelle feiern. Die Bewohner der umliegenden Ortschaften empfingen ihn feierlich. Bei dieser Primizfeier weihte er die Kapelle ein und die Gläubigen empfingen den Primizsegen.

Als 1978 der Güterweg von Dobl nach Ruholding neu trassiert wurde, kam die Straße bis auf die Grundmauern an die Kapelle heran. Man konnte nur mehr über eine Leiter (angelehnt an der Böschung) in das Innere der Kapelle gelangen. Auf Grund dieser Umstände entschlossen sich wiederum die Dorfbewohner zu einem neuerlichen Bau einer Kapelle. Nach eingehenden Besprechungen mit den Hauptdarstellern des Severin – Mysterienspieles, Dechant Alois Heinzl und dem erfahrenen Stöckl- und Kapellenbaufachmann Ing. August Gründinger konnte am 9. August 1983 mit dem Abtragen der alten Kapelle begonnen werden.

Die erste Renovierung der Severinkapelle erfolgte im Herbst 2010. Die Außenwände wurden mit neuer Farbe versehen. Auch beim Dach mussten Reparaturen durchgeführt werden. Die Malerarbeiten wurden von der Firma Schmidbauer Malerei aus Matzelsdorf kostenlos durchgeführt.

Herr Primar MR. Dr. Hanns Vanura i.R. aus Tulln, war Mitglied der katholischen akademischen Verbindung Norica, die den heiligen Severin als Patron verehrt. Er spendete zu seinem 80. Geburtstag eine ansehnliche Summe (€ 1500).

Die Kapelle ist künftig als Severin-Anbetungsstätte in der Norica- Sammlung aufgenommen.

Der Spruch auf der Bildtafel mit der:Symbolik des Gemäldes der Severinkapelle ist oben angeführt.

Baubeschreibung:
Die Severinkapelle ist eine Laubenkapelle und hat einen aufgesetzten Glockenturm. Mit Eternit-Flachschindeln ist das Satteldach eingedeckt. Der korbbogenförmige Laubengang ist auf zwei Granitsäulen abgestützt. Die seitlichen Zugänge sind mit Rundbögen versehen, die sich ebenfalls auf den Säulen abstützen. Die Säulen bestehen aus einer abgesetzten, rechteckigen Basis (Grundplatte: Höhe: 12cm, Breite 52cm, Tiefe 53, - aufgesetzte Platte: Höhe: 7cm, Breite 42cm, Tiefe 43cm). Die Säule selbst hat eine Höhe von  150cm und unten einen Ø  von 31cm, sie verjüngt sich nach oben auf  einen Ø von 22cm und schließt mit einem dorischen Kapitell, Höhe 21cm, Breite 48cm, Tiefe 42cm, ab. Die Säulen standen bereits vor dem Eingang der Vorgängerkapelle. Das Granitkreuz auf dem Turm stammt von einem Seitenportal der Pfarrkirche und ist aus einem Granitblock herausgearbeitet, ebenso der Sockel. In diesem Turm befindet sich eine Glocke. Sie wird vom Laubengang aus (vor der Eingangstüre) geläutet. Angefertigt hat die Glocke die Fa. Perner Glockengießerei aus Passau. Die dunkelbraune Holzverschalung aus Fichtenholz an der Decke im Laubengang hat eine gelbe Glasscheibe eingesetzt. Sie erhellt das Armenseelenbild über dem Ausgang. Auf der Stirnseite außen ist ein schmiedeeisernes Kreuz angebracht. Das Kreuz besteht aus einem großen P, unten mit einem Ring. Dieser symbolisiert die Weltkugel. Der Querbalken hat an der linken Außenseite den griechischen Buchstaben Α - Alpha, auf der rechten Ω - Omega. Straßenseitig befinden sich drei Rundbogen-Bleiglasfenster. Die Fensterbänke  dazu sind aus Granit, im Innenbereich sind sie verfliest. Im Laubengang ist die Eingangstüre der Kapelle. Sie hat ein Glasfenster, welches mit einer schmiedeeisernen Verzierung gesichert ist. In der Kapelle stehen acht Bänke. Sie bieten Platz für 24 Personen. Für ein stimmungsvolles Licht sorgen die 3 Rundbogen - Bleiglasfenster, sie wurden in der Glasmalerei des Stiftes Schlierbach hergestellt. Die Häupter der Sitzbänke im Gang und der Altartisch sind aus Föhrenholz und mit Kerbschnitz-Arbeiten verziert. Auf der Vorderseite des Altartisches ist links eine Ähre, in der Mitte ein Reliefmuster und rechts eine Traube. Auf den Seitenteilen des Altartisches ist links das IHS Monogramm und rechts ein Kelch herausgearbeitet. Auf dem Altar steht eine holzgeschnitzte, naturbelassene Madonna mit dem Jesuskind. 6 Kerzenständer schmücken die Kapelle, zwei schmiedeeiserne auf dem Altar, einer aus Bronze vor dem Altartisch, ein schmiedeeiserner rechts neben dem Altartisch, ein einfacher beim Glasfenster, ein weiterer, doppelter beim mittleren Fenster.
Die Deckenverschalung der Kapelle ist naturbelassen, an den schrägen Dachsparren und an den waagerechten Zangen befestigt. Von der Decke hängt eine Blumenampel (Ø 53cm) mit vier Lampen. Über der Laube beim Ausgang ist das Armenseelenbild aus der Vorgängerkapelle befestigt. Unter der Innendachschräge stehen auf einem mit Kerbschnitzarbeiten verzierten Brett die Worte, (beginnend beim Eingang nach rechts):

FASTE - SEI BARMHERZIG - BESCHÜTZE - Hl. SEVERIN - UNSER LAND - BETE

Auf der linken Wand vor dem Ausgang hängt ein Bild mit der Symbolik der Malerei. Links vor dem Ausgang hängen ein kleines Holzkreuz und ein Weihwasserkessel. Über dem Ausgang ist ein Bronze-Kreuz befestigt. Die Innenwände der Kapelle sind glatt verputzt und mit Fresken vom Wirken des heiligen Severin gestaltet. An der Altarwand ist die mystische Darstellung des hl. Severin mit einem Kreuz in der linken Hand (Höhe ca. 150cm, Breite ca. 170cm), zur Rechten daneben die Mitra und der Abtstab (der hl Severin war Missionar und Klostergründer in Noricum).

Der Fußboden der Kapelle besteht aus hellbraunen, schattierten Fliesen (20 x 20cm). Die Außenmauern sind mit einem Rieselwurf versehen und hellgelb gestrichen. Das Gesimse, die Bögen, die Fenster und Türnischen sind glatt verputzt und weiß. Die Pflasterung im Laubenbereich (Breite 440cm, Tiefe 223cm) besteht aus in der Mitte auseinander geschnittenen Kopfsteinpflastersteinen (18 x 18cm). Der Vorplatz (Breite 310cm, Tiefe 200cm) ist mit Granitkleinsteinen gepflastert, umrahmt von Leistensteinen.

alternative Quelle
Bauchronik der Severikapelle
Pfarrblatt 163 / 1992
Recherchen Johann Gschwendtner
Datenbankerfassung
2021-04
Gschwendtner Johann
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
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