Im August 1985 begannen die Bewohner von Neukirchendorf unter Leitung des Baupoliers Josef Unger mit dem Bau der Kapelle. Die Wandmalereien im Inneren wurden von der Firma Schneeweiß aus Straßwalchen aufgebracht. Die bemalten Votivbilder gestaltete Konsulent Franz Bucar aus Vöcklabruck (Ortspflege und Kleindenkmalforschung). Am 24. Mai 1987 wurde die Kapelle feierlich dem Heiligen Florian geweiht, damit er weiter seine schützende Hand über das Dorf hält und für den verunglückten Bau’n Thomerl als Fürsprecher eintreten möge. Die Kapelle wurde mit tatkräftiger Unterstützung seitens der Gemeinde errichtet. Die Floriani Kapelle wurde nahe der Stelle errichtet, an der noch vor einiger Zeit ein Wegkreuz an ein tragisches Unglück erinnerte, bei dem ein Mensch im Feuer ums Leben gekommen war. Die Bewohner von Neukirchendorf machten alljährlich eine Fußwallfahrt nach St. Florian am Inn zum Dank, dass der heilige Florian ihr Dorf vor einer Feuersbrunst beschützen sollte. Die letzte Fußwallfahrt nach St. Florian fand im Jahre 1962 statt. Auf Grund des zunehmenden Verkehrs wurde die Fußwallfahrt auf der Straße immer schwieriger, daher entschieden sich die Dorfbewohner für den Bau einer Kapelle. Nach ein paar Jahren fasste man den Entschluss, die Kapelle mit einer Glocke auszustatten. Den Turm für die Glocke stellte daraufhin Herr Hubert Probst in Eigenregie aus Lärchenholz her. Für die Anschaffung der Glocke fuhren einige Bewohner der Ortschaft Neukirchendorf zur nächstgelegenen Glockengießerei Perner nach Passau. Man war rasch über die Größe der Glocke einig, und so fand der Glockenguss im Rahmen einer Feier, an der einige Bewohner der Ortschaft teilnahmen, am 6. April 2001 statt. Die Glockenweihe fand kurz darauf im Juni statt und wurde dem „heiligen Florian“ anvertraut. Ein elektrisches Läutwerk vervollständigte das Glockenturmprojekt. Seither läutet die Glocke und mahnt uns zum Gebet. Baubeschreibung: Die Kapelle hat einen Glockenturm aus Lärchenholz, der von Herrn Hubert Probst angefertigt und nachträglich angebracht worden ist. Ursprünglich hatte die Kapelle ein Holzkreuz. Dieses Kreuz fand beim Ameisberg auf einer Buche wieder Verwendung. Das im Apsisbereich dem 5/8 Schluss angepasste Satteldach ist im Laubenbereich abgewalmt und mit Eternitplatten eingedeckt. Der Eingang zur Kapelle ist zurückversetzt und mit zwei offenen Lauben - Rundbogenfenstern ausgestattet. Links und rechts der Eingangstüre ist ein Sgraffito-Kreuz aufgebracht. An der gegenüberliegenden Außenseite ist ein etwas größeres Sgraffito mit einem Kreuz zu sehen. Der Innenraum der Kapelle hat einen dunkelbraunen Sichtdachstuhl mit Nut- und Federbretter. Die Seitenwände sind mit Stuck- und Malerarbeiten verziert, die Abgrenzung zur Holzdecke wird durch ein profiliertes Umlaufgesims betont. Durch zwei Rundbogenfenster in den Seitenwänden dringt Licht ins Innere. Die Fensterbänke sind aus hellem Marmor. Auf der linken Fensterbank steht ein Holzkreuz mit einem 3-Nagel Christus, das den Altar vor der Kapelle bei der Florianimesse ziert. In Mauervorsprüngen eingelassene Glasbausteine leuchten den Altarraum aus. Acht dunkel gebeizte Fichten – Sitzbänke mit marmoriertem Stirnhaupt bieten ca. 20 Personen Platz. Die Bänke wurden von der Tischlerei Sageder aus Gaisbuchen hergestellt. Gleich nach dem Eingang über den Bänken hängt auf der linken Seite das Bild vom „Barmherzigen Jesus“. Auf der rechten Seite sind das Bild der Heiligen Faustina, nach deren Jesusvision das Bild des "barmherzigen Jesus" gemalt wurde. Zwei Bilder mit dem oben dargestellten Text hängen vorne auf der Wand. Der Altartisch besteht aus einer Marmorplatte, die auf einer abgesetzten, geschwungenen, Betonkonsole liegt, welche in die Mauer mit einbetoniert wurde. Die kleine schwarze Madonna auf dem Altartisch ist eine Votivgabe. Beim Verlassen der Kapelle sieht man über der Tür das Bild „Maria Krönung“. Es ist ein Geschenk von Frau Horch aus Schärding und stammt aus einer alten, bereits abgetragenen Kapelle. Rechts neben dem Ausgang befindet sich eine Klosterarbeit von Frau Cäcilia Schmidbauer, die diese Arbeit anlässlich des Todesfalles ihres Sohnes gespendet hat. Neben der Türe hängt ein Weihwasserbehälter aus Eichenholz. Die Pflasterung in der Kapelle wurde mit Aglo Marmor Rosso Corona durchgeführt. Die Zufahrt ist asphaltiert und am Rand zur Kapelle mit Leistensteinen abgegrenzt. Der Zugang ist mit einem Kopfsteinpflaster (18 x 18cm) gepflastert. Zur Abgrenzung von der Wiese sind Kopfsteinpflastersteine lose gelegt.