Das Altarbild, den hl. Florian darstellend, stammt von dem 1854 in der Pfarrkirche St. Ulrich errichteten Klingschmiedaltar. Es wurde von Anton Stern, Zeichenprofessor im Stiftsgymnasium Seitenstetten, gemalt. Der Altar wurde bei der Renovierung 1959 entfernt. Ursprünglich befand sich ein Bild des hl. Ulrich in der Kapelle, von dem wird angenommen, dass es sich um das Hochaltarbild der Pfarrkirche St. Ulrich (gemalt von Reselfeld) handelt.
Das Satteldach ist mit Biberschwanz-Ziegeln gedeckt, das Dach der Apsis halbkegelig, leicht abgesenkt und hat ebenfalls dieselbe Deckung. Der Boden ist mit Sandsteinplatten ausgelegt. Die runde Apsis schließt vorne mit einem Rundbogen mit einer kurzen Lettnerwand und wird mit einem Speisgitter zum Langhaus abgegrenzt.
Die Steyrer Zeutung vom 5.9. 1963 berichtet:
"Heiligenfiguren - Marder treiben ihr Unwesen - Wertvolle holzgeschnitzte Figur unter Baumwurzel entdeckt - Keine Beschreibung der anderen Figuren.
Ein Mädchen, das seinen Vater zum Fischen an die Enns in der Freising bei Steyr begleitet hatte, fand am 24. August unter trockenen Baumwurzeln versteckt eine holzgeschnitzte, mit Gold und anderen Farben bemalte Dreifaltigkeitsstatue. Dieser Fund machte die Gendarmerie von Steyr auf einen frechen Diebstahl in der Hauskapelle des "Hansbauern" Aegidius Infanger in Unterwald 22 aufmerksam.
*1) Die Nachforschungen nach den noch abgängigen Figuren gestalten sich leider recht schwierig, weil keine genaue Beschreibung vorliegt. Doch dürften die Figuren ungefähr so aussehen:
*Zwei holzgeschnitzte Engelsfiguren, 40 > 50cm groß, einfärbig, lichtrosa mit dunklem Haar.
*Eine holzgeschnitzte Figur, vermutlich die hl. Barbara darstellend, mit einem Turm in der Hand, 50cm groß, ganz vergoldet und
*eine holzgeschnitzte Figur mit einem lichtblau bemalten Mantel und einer Krone auf dem Haupt, ca. 50cm groß.
Der Verdacht des Diebstahls dieser Figuren richtet sich auf einige Personen, die in den nun laufenden Erhebungen überprüft werden. Da sämtliche Figuren sehr wetvoll sind und der Diebstahl von heiligen Figuren in letzter Zeit anscheinend zur Mode geworden ist, haben die Täter mit hohen Strafen zu rechnen. Es wird angenommen daß es sich bei den Dieben um eine oder mehrere Personen handelt, die besonders mit den Örtlichkeiten in der sogenannten "Freising" vertraut sind. In Frage kommen als Täter auch jene unbekannten Männer, die den Hansbauern aufgesucht und ihn um den Verkauf von bemalten Holztruhen und Holzschnitzereien ersucht haben. Die Diebstähle dürften zwischen Juni und 24. August dieses Jahres verübt worden sein, wobei die Diebe mit einem Messer ein Fenster in der Kapelle aufgezwängt und auch durch dieses ihre Beute fortgeschafft haben. Von der Gendarmerie ergeht an Besitzer wertvoller Heiligenfiguren der Rat, von den Figuren genaue Beschreibungen anzulegen oder sie zu photographieren. So könnten bei eventuellen Diebstählen Kunsthändler sofort die Figuren erkennen. Falls von der Bevölkerung irgendwelche Wahrnehmungen bezüglich der Heiligenfiguren-Diebstähle gemacht wurden, sollten sie den Sicherheitsdienststellen gemeldet werden."
Die SteyrerZeitung vom 9. April 1964berichtet:
"Kinder fanden vergrabenen Barockengel
Unbekannte Kunstdiebe versteckten zwei geschnitzte Engel unter Wurzelstöcken in der Mayr-Au
Kinder durchstreiften am Ostermontag in St. Ulrich die sogenannte Mayr-Au, die sich zwischen der Bundesstraße und dem Ennsfluß erstreckt. Plötzlich sah eines der Kinder unter einem Wurzelstock, oberhalb der Uferverbauung einen Flügel herausragen. Es griff zu und hielt zu seiner Überraschung den Flügel eines Engels in der Hand. Nun gruben die Kinder im lockeren Erdreich nach und holten zwei geschnitzte Engel heraus, etwa 40cm hoch, die von der Witterung stark angegriffen waren. Die Verpackung war vermodert, die Farbe der Engel verblichen und das Holz von der Bodenfeuchte durchsetzt.
Die Kinder eilten mit ihrem Fund zum Gemeindesekretär, der die Gendarmerie verständigte. Wie die Erhebungen ergaben, stammen die Figuren aus der Hauskapelle des "Hansbauern" Aegidius Infanger aus Unterwald 22. Sie wurden im Sommer vergangenen Jahres mit drei anderen wertvollen Statuen von unbekannten Dieben entwendet. Zu welchem Zeitpunkt der Einbruch geschah, konnte nicht festgestellt werden, weil man die Diebstähle erst bemerkte, als ein Mädchen gegen Ende August 1963 in der Mayr-Au unter trockenen Baumwurzeln die Dreifaltigkeitsstatue aus der Hauskapelle des "Hansbauern" fand. Die Diebstähle dürften damals zwischen Juni und 24. August verübt worden sein, wobei die Diebe mit einem Messer ein Fenster an der Kapelle aufgezwängt und durch dieses ihre Beute fortgeschafft haben. Die Nachforschungen der Gendarmerie konzentrierten sich nun auf die zwei noch fehlenden Figuren. Die Erhebungen gestalteten sich leider sehr schwierig, weil keine genaue Beschreibung vorliegt, doch dürften die fehlenden Figuren ungefähr so aussehen: *Eine holzgeschnitzte Figur, vermutlich die hl. Barbara darstellend, mit einem Turm in der Hand, 50cm groß, ganz vergoldet. *Eine holzgeschnitzte Figur, mit einem lichtblau bemalten Mantel und einer Krone auf dem Haupt, ca. 50cm groß.
Die Gendarmerie hat zwei Engelsstatuen dem Besitzer bereits zurückgegeben. *2)
In diesem Zusammenhang sei noch einmal auf das Flugblatt des Landesgendarmeriekomandos für Oberösterreich hingewiesen, in dem die Besitzer von Kunstwerken aufgefordert werden, über ihre Figuren, Bilder, usw. genaue Beschreibungen anzulegen und sie zu fotografieren. Wertvolle Kunstgegenstände sollen entsprechend gesichert oder durch Imitationen ersetzt werden. Die Bevölkerung wird ersucht, verdächtige Personen der nächsten Polizei- oder Gendarmeriedienststelle zu melden. Die Kunstdiebstähle häufen sich in einem bisher nie dagewesenen Maße. Durch die Modetorheit einer breiten Wohlstandsgesellschaft sind sie zum lukrativen Geschäft für organisierte Diebsbanden geworden, denen nur mit tatkräftiger Mithilfe der gesamten Bevölkerung das Handwerk gelegt werden kann.
P.s.: Die Kreuzigungs-Szene, sowie die beiden Engel haben durch die Lagerung/Versteck in der feuchten Erde nach dem Diebstahl stark gelitten,
Mittlerweile hat der Sohn Simon Infanger den Besitz und somit dei Kapelle übernommen und pflegt sie vorbildlich weiter. Es wurde auch eine Veränderung in der Ausstattung vorgenommen."