Detter - Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4400 St. Ulrich bei Steyr (Steyr-Land)
Adresse (Ortschaft):
Kiernbergstraße 12
Breiten-, Längengrad:
48.012979617346, 14.443090708256 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
440 cm

b) Gesamtbreite:
325 cm

c) Gesamttiefe:
383 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Künstler

Priemetshofer, Josef, Kons. Prof. (1930 - 6.1.2010)
Dreifaltigkeitsfresko

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)
teilweise Sandstein-Blöcke (siehe Renovierungsfoto)

Mauerwerk-Technik

verputzt
gelb gestrichener Rieselputz mit weiß gestrichenen Faschen, Mauerkanten und Giebelfeldumrahmung

Errichtung
1805 - 1809

Votationsgrund
Dank

Nach einer Erzählung wurde von der Frau des Besitzers versucht diesen zu vergiften. Als er schwer krank darniederlag, zog sie mit einem französischen Soldaten fort. Der Mann wurde jedoch wieder gesund und errichtete als Dank für seine Genesung diese Kapelle. Nach dieser mündlichen Überlieferung würde die Errichtung dieser Kapelle in die Zeit unmittelbar nach den Franzosenkriegen 1805 > 1809 anzusetzen sein.

Bei der Kapellenwanderung zu Fronleichnam wurde die renovierte "Detterkapelle" eingeweiht. Die Kapelle ist im Besitz des Ehepaares Rosemarie und Johann Bramberger. Sie wurde zur Zeit der Franzosenkriege um 1808 erbaut.

Der mündlichen Überlieferung nach wollte die damalige Besitzerin des Dettergutes ihren Ehemann vergiften, da sie eine Liebschaft mit einem französischen Soldaten eingegangen war. Das Mordkomplott schlug fehl, der Ehemann ließ zum Dank diese Kapelle erbauen.

Bei den Renovierungsarbeiten wurde größter Wert darauf gelegt, dass die originale Form des Gebäudes erhalten bleibt. Der Steyrer Restaurator Prof. Josef Priemetshofer und Johann Blumenschein standen der Familie mit Rat und Tat zur Seite. Auch Helfer aus der Nachbarschaft und Umgebung, wie Roman Maderthaner und Christof Benischek, beteiligten sich an der Restaurierung des Kleindenkmals, das Dechant Ludwig Walch segnete. 

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Kapelle mit einer "Lourdesstatue" ausgestattet. Dazu wurde sie im Inneren einschließlich der Bänke blau gestrichen (siehe Deckenfoto).
Das Fresko im Giebel (Dreifaltigkeit) wurde von Prof. Josef Priemetshofer gemalt.
Die wertvolleren Objekte ("Wiesheiland" und Kruzifix, Lourdesstatue) werden nur zu besonderen Anlässen in die Kapelle verbracht! 

Das Satteldach ist mit Biberschwanz-Ziegeln gedeckt, der Ortgang (Stirnbrett) mit einem gewellt geschnittenen Brett verziert. An der Decke umschließt ein stukkierter, mehrfach profilierter 4-Pass ein florales, blau gestrichenes Muster, dessen Zentrum eine Hl. Geist Taube gewesen sein könnte (nicht mehr erkennbar).

 

Literaturquelle
2012
alternative Quelle
Quelle: Steyrer Rundschau, 21. Juni 2001, Seite 43)
mündliche Überlieferung Riedl Anna
Datenbankerfassung
2021-06
Zikesch Karl
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich