Dieses Kreuz, an dem täglich viele Bewohner von St. Marienkirchen vorbeifahren, steht zwar heute nicht mehr im Pfarrgebiet von St. Marienkirchen, doch die Ortschaft Egg war bis vor einigen Jahrzehnten ein Teil unserer Pfarre. Deswegen soll das Denkmal auch hier angeführt werden. Die mündliche Überlieferung berichtet einhellig von Grenzstreitigkeiten, die vermutlich (sonst würde wohl kaum ein Kreuz errichtet worden sein) tödlich geendet haben. Angeblich soll es im Laufe der Auseinandersetzung zu einem Duell gekommen sein. Die Namen der Beteiligten, der genaue Hergang und der Ausgang sind unbekannt. Das Sühnekreuz (um ein solches wird es sich wohl handeln) erinnert an diesen tragischen Vorfall, der sehr weit zurückliegt. Ein paar spärliche Daten in den Sterbematriken zu Martin Zehetmayr (Sohn von Mathias Zehetmayr, Auszügler am Ammergut) am 16. Februar 1837 sind bemerkenswert (Todesalter: 50 Jahre, Todesursache: schwere Kopfverletzung); ob dieser Tod mit dem Unglück im Zusammenhang steht, ist aber nicht nachzuweisen. Das Denkmal stand einst an der alten Straße, die nördlich der Häuser Pittrich/Piritsch und Heidl/Ammer im Thal verlaufen ist, an der Grundgrenze, ein paar Meter von einem heute noch bestehenden markanten Grenzstein entfernt. Nach dem Bau der neuen Straße vor etwa 40 Jahren wurde es an die heutige Stelle versetzt. Von den Besitzern wurde das Kreuz 1975 renoviert, 2003 musste das alte, durchgerostete Blech durch ein neues (nach alter Vorlage, gemalt von Herrn Schildberger, St. Thomas) ersetzt werden.