Die Mutter des Besitzers war an Krebs erkrankt und es schien, dass sie nur mehr kurze Zeit zu leben hätte. Ihr Wunsch war, im Falle der Genesung eine Kapelle zu errichten. Ihr Gesundheitszustand besserte sich und Herr Nussbaummüller ließ eine Kapelle bauen. Sie wurde 1998 geweiht.
Der Eingangsbereich ist in Türbreite vorgezogen, mit einem Biberschwanzziegel gedecktem Zeltdach eingedeckt und das gestufte Giebelfeld in Abständen mit drei weißen, schmalen Umlaufgesimsen geschmückt. Der vordere, offene Spitzbogeneingang schließt in ca. 1,5 m Höhe mit einem glockenförmig geputzten Kragstein. Das Satteldach der Kapelle ist im Apsisbereich dem 5/8 Schluss angepasst. Im Innenraum sind die Marmor - Fenstergewände in Rundbögen in die Tiefe gestaffelt. Ebenfalls aus Stein sind die hervortretenden Gewölberippen der Apsis, die sich in Verlängerung bis zum Boden ziehen und auch die Mauerränder der gesamten Kapelle sowie die innere Türumrahmung bilden.
Bei den beiden Bildfenstern sind mit den hll. Franz und Anton die Väter der Erbauer bedacht. Bei den beiden knienden Frauen des linken und rechten Bildes im Antependium gedachte man der beiden Mütter. An der Wand neben dem Eingang haben die Besitzer in einen Rahmen die Geschichte der Kapelle niedergeschrieben:
Kapelleneinweihung 29.12.1999
Gründe für den Kapellenbau: ARME SEELEN KAPELLE
1. Brigitte und ich haben den Auftrag meiner Mutter übernommen, eine von ihr begonnene Kleinstkapelle in Ihrem Sinne fertigzustellen.(Gelübde meiner Mutter). Wir haben daher Fragmente hierher gebracht und integriert.
Erklärung des Inhaltes, Bilder Eltern u. Schwiegereltern. ect.
2. Wir erfüllen ein eigenes Gelübde, welches wir in unseren kleinen Sorgen und Nöten abgegeben haben.
3. Wir glauben natürlich an ein Leben nach dem Tod, und wissen, dass
Unsere lieben Verstorbenen trotzdem sie uns körperlich verlassen habe, immer bei uns sind und uns beschützen und leiten.
Nun haben gerade unsere Verstorbenen viel mit uns zu tun, und sollen sich daher hier in dieser Kapelle, wenn wir gerade nicht in Gefahr sind, etwas ausrasten und erholen!
Winfried und Brigitte Nussbaummüller.
Die Wandmalerei an der rechten Seite in der Dachschräge zeigt eine Heilige ohne Attribute, es könnte sich um die hl. Maria Magdalena handeln.
Angebracht sind auch die Bilder zweier Priester, eines vom Kamilianer Geistlichen Rat P. Dr. Anton Gots 1934 - 2014, der als Lehrer und Internatsleiter in Losensteinleiten am Gymnasium wirkte.