Lettner- oder Holzer-Kapelle: am Güterweg nach Weinzierl um 1800 als signifikantes Bauwerk der Barocknachfolge im ländlichen Raum errichtet
Die älteste, bei einer Restaurierung 1991/92 freigelegte "Verewigung", stammt von der Handschrift eines Pilgers aus dem Jahr 1820.
Prof. Priemetshofer beschreibt 1992 in seinem Restaurierungsbericht, dass die Kapelle firstständig in landschaftlich reizvoller Kuppenlage am Güterweg zwischen Weinzierl ung Zeitling lagert. Sie wurde entsprechend der Befunduntersuchung 1991 außen renoviert und das Umfeld mit granitenem Kleinschlag ausgelegt.
Das Kapelleninnere wurde 1992 nach sorgfältiger Untersuchung restauriert, wobei im Vorbereich fünfzehn Übermalungen bzw. Kalktünchen vorgefunden wurden, in denen zahlreiche Besucherinschriften (Bleistift, Rötel) eingelagert waren.
Die scheitelgekrümmte, flachtonnige Decke im Vorbereich hat eine zarte florale Bemalung, die nach der Sanierung nur noch zu einem Viertel erhalten werden konnte. Eine Besucherinschrift zeigt die Jahreszahl 1872. Ornamentale und fugurative Bemalungen der flachen Nischendecke konnten nicht saniert werden und wurden mit Kalk neutral gefärbelt.
Aus dem Rhythmus der Ausmalungen von durchschnittlich fünfzehn Jahren konnte verifiziert werden, dass die Kapelle um 1800 errichtet wurde.
Eine niedrige Stufe erlaubt einen kleinen Eintritt in die Kapelle, die mit Steinplatten ausgelegt ist und zu einer Segmentbogennische von einer Höhe von 220 cm und einer Breite von 120 cm führt . Diese ist mit einem Schmiedeeisengitter verschlossen. Das aus der Errichtungszeit der Kapelle stammende Nischengitter hat 13 senkrechte und 4 waagrechte Stäb bzw. Bänder mit 6 hochovalen Zierformen.
Das Satteldach mit sanftem Knick und schmucklosem Stirnbrett wurde mit Biberschwanzziegeln eingedeckt.