Die "Kriager"-Kapelle ist nach dem Hausnamen des Besitzers benannt und eigentlich ein Kapellenbildstock, der hier in Zeitling im Rahmen einer Dorfandacht am 25. Mai 1989 vom Pfarrer gesegnet wurde. Die bedeutend größere, im Jahr 1867 gebaute Vorgängerkapelle mit Bänken musste 1964 wegen Straßenverbreiterung abgetragenen werden. Die neubarocke Holzschnitzmadonna stammt noch aus der früheren Hauskapelle.
Nachstehende Ausführungen wurden an Hand der Pfarrchronik Perg 1989 zusammengestellt:
Die "Kriager"-Kapelle wurde 1989 von Zeitlinger Handwerkern und unter Anleitung des Restaurators Prof. Josef Priemetshofer neu errichtet.
Der ca. 2,5 Meter hohe Breitpfeiler verfügt über ein Zeltdach mit Biberschwanzziegeloptik und Bekrönung, das mit Kupferblech ausgeführt wurde. Die Bekrönung besteht aus einem Kreuz mit kreisrundem Marienmonogramm. Der Breitpfeiler ist durch eine Nut im Verputz in einen Sockel als Unterteil und einen Bildstock als Oberteil gegliedert. Die Bildstocknische ist eine geräumige rechteckige Niische, die mit einem aus Bandeisen angefertigtem Gitter aus senkrechten Eisenstäben verschlossen und versperrbar.
Das auf einer Rasenfläche stehende Kleindenkmal wird von einem Pflaster aus Granitkleinschlag in Kreuzform umgeben, das an der Vorderseite vom Gehsteig aus begehbar ist.
Die neubarocke, ca. 80 cm große, aus der Vorgängerkapelle stammende Statue der allerseligsten Jungfrau Maria wurde von "F. O. Linz 1867" gefertigt und signiert.
Der Anlass für die Errichtung der 1964 abgetragenen Kapelle ist im OÖ. Landesarchiv nicht feststellbar. Nach einer Grundbucheintragung von 1868 wurden die Besitzer des Hauses Zeitling 4 vom Stifter verpflichtet, die Kapelle immerwährend in einem guten Bauzustand zu erhalten. Ein ebenfalls dort vor der Kapelle befindlicher und auf einem alten Foto ersichtlicher Lochstein wurde nicht mehr aufgestellt und ist auch nicht mehr auffindbar.