Barbara - Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Ort (Bezirk):
4873 Frankenburg am Hausruck (Vöcklabruck)
Adressbeschreibung:
am östlichen Ende der Ortschaft Hoblschlag; an der Straße nach Ampflwang bzw. zum Aussichtsturm auf den Göblberg
Adresse (Ortschaft):
Hoblschlag 4 (Hoblschlag)
Breiten-, Längengrad:
48.102596445799, 13.519539841803 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
500 cm

b) Gesamtbreite:
267 cm

c) Gesamttiefe:
395 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Besondere Funktion
Ort für Maiandacht
jährliche Maiandacht von den Bergknappen
Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Heilige Familie
an der Altarwand links


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Barbara
an der Altarwand rechts


Kapellenausstattung

Altar
Der Altartisch aus Holz ist der Mauerlichte angepasst.


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
natur

Sakrale Ikonographie

Heilige Familie
steht auf der Mensa links


Sakrale Figur
Material für Figuren

Holz
gefasst

Sakrale Ikonographie

Heiligendarstellung - Hl. Barbara
steht auf der Mensa rechts


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kruzifix
schwarzes Kreuz mit Metallkorpus in der Mitte der Altarwand, von einem großen Rosenkranz umgeben


Kapellenausstattung

Sitzbank
je 3 pro Seite


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Der barmherzige Jesus
Bild rechts, lehnt an der Altarwand


Sakrales Bild
Material für Bilder

Karton/Papier

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kreuzabnahme Christi
kleines Bild, das an der Altarwand links lehnt


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Rundbogen

Türblatt

Eisentür - Schmiedeeisentür


Fenster
Fensterform

Halbkreisbogen (Rundbogen)

Fensterfunktion

Bildfenster


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit frei gestalteten Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Giebelkreuz mit Knauf

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
Weiß gestrichen, der niedrige braun gestrichene Sockel springt zurück.

Errichtung
1996

Votationsgrund
Dank

Die Kapelle wurde 1996 auf Initiative von Frau Brigitta Gaisbauer errichtet. Ihr Wunsch war schon seit langer Zeit, so ein Denkmal zu setzen. Nachdem die Straße nach Ampflwang immer der Weg der Bergleute von Frankenburg zu ihrem Arbeitsplatz war, widmete sie die Kapelle der hl. Barbara.

Der Bergbau hatte ja für den Hausruckbereich mehr als 200 Jahre große Bedeutung; natürlich auch für Frankenburg. So ist es sehr erfreulich, dass diese Kapelle entstanden ist. Sie ist neben dem Bergmannsdenkmal bei der Pfarrkirche das zweite Kleindenkmal für die Bergleute.

Auf dem Altar steht unter anderem eine Statue der hl. Barbara. Ebenfalls am Altar befindet sich ein Totenbild zum Gedenken an Herrn Alois Ettl, der am 13.9.1992 nur wenige Meter von der Kapelle entfernt an den Folgen eines  Verkehrsunfalles verstarb.

Die Einweihung der Kapelle fand am Sonntag, 13.10.1996 statt. Die Segnung erfolgte durch Pfarrer Konsistorialrat Josef Sallaberger. Bei wunderschönem Wetter feierten etwa 200 Personen das Ereignis mit. Neben den Bergleuten wurde die Feier durch das Zitherspiel von Herrn Josef Mairinger (vulgo „Moar z’Seibrigen“) und den Gesang der Familie Nobis aus Puchkirchen unterstützt.

Damit die Kapelle gebaut werden konnte, war viel Hilfe notwendig. An dieser Stelle soll denen, die mitgeholfen haben,  Dank gesagt werden. Die Liste aller Namen wäre zu lange, um hier veröffentlicht zu werden.

Alljährlich wird bei der Barbara - Kapelle von den Bergknappen eine Maiandacht gefeiert.

DER HAUSRUCKBERGBAU:
Ansprache von Rudolf Gaisbauer zur Einweihung der Barbara-Kapelle:

„Vor rund 200 Jahren begann der Kohlebergbau im Osten zur ersten Kohlegewinnung. Die Ortsnamen wie Kohlgrube, Wolfsegg oder Thomasroith sind untrennbar mit dem Bergbau verbunden.
Als sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts der Abbau mehr nach Westen verlagerte, kamen immer mehr Gruben in Betrieb, die für die Bergleute dieser Region einen Arbeitsplatz anboten.
Ohne technische Verkehrsmittel gab es nicht selten tägliche Fußmärsche bis zu drei Stunden vor und nach der Schicht – und das bei 10-stündiger Arbeitszeit.
Zwischen den beiden Weltkriegen zog langsam die Technisierung ein. So war es zuerst das Fahrrad, das große Erleichterung auf den holprigen Straßen brachte. Auch unter Tag wurden die ersten Maschinen installiert. Die Elektrohaspel lösten die Handhaspel ab.
Waren es zu dieser Zeit die Betriebe Thomasroith, Burgstall, Waldpoint oder Schachen im Osten, um nur einige zu nennen, so wurden im sogenannten Westrevier die Grubenfelder Schmitzberg, Hinterschlagen-Illing angefahren, die den letzten Bergmannsgenerationen Arbeit und einen bescheidenen Wohlstand brachten. In den1960er Jahren wurden im Ostrevier die letzten Gruben geschlossen, wie Gschwend oder Thomasroith. Alle Bergleute, die davon betroffen waren, kamen im Westrevier unter.

Diese Barbara - Kapelle hier soll dafür Zeugnis geben, dass etwa 100 Jahre lang hier Bergleute aus Frankenburg, Redleiten und sogar aus Schildorn vorbei gingen. Möge diese Stätte den nächsten Generationen dieser Region zeigen, dass der Hausruckbergbau im 20. Jahrhundert diese Gegend geprägt und gezeichnet hat."

Die Kapelle ist ein quadratischer Bau mit Zeltdach und Biberschwanzziegeldeckung, die Wetterseite weist eine Vertäfelung auf. Im Inneren befindet sich über dem Altarraum eine Holzdecke.Zum Altarbereich, den ein Schmiedeeisengitter verschließt, gelangt man über eine mittig gesetzte kleine Tür. Die Totenbilder der Angehörigen finden hier ebenfalls einen Aufstellungsplatz.

Literaturquelle
2010
Kleindenkmäler in Frankenburg und Redleiten,
Erwin Hofbauer, Gottfried Eitzinger Jun., Wilhelm Frickh, Seite 108-110
Datenbankerfassung
2022-01
Hofbauer Erwin
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich