Standorte: entlang der ehemaligen Grenze zwischen Österreich und Bayer im Kobernaußer- und Hausruckwald.
Am 10.10.1992 fand die Tagung der Klein- und Flurdenkmalforscher in Frankenburg statt. Dazu gab es einen Vortrag von Frau Ida Beckert sowie eine Exkursion zum Thema „Grenzsteine“.
Auszug aus dem Vortrag „Grenzsteine“ von Ida Beckert:
„Grenzsteine in Frankenburg und Redleiten:
Gemeinde Redleiten. In der Flucht.
Die nördliche Grenze der Herrschaft Frankenburg hatte eine sehr wechselhafte Geschichte. Sie war die Grenze zum Bistum Bamberg, aber auch zum Bistum Passau, Grenze zum Kurfürstentum Bayern, kurze Zeit unter Napoleon zum Königreich Bayern (1803-1816).
Den genauen Zeitpunkt der Steinsetzung konnten wir nicht feststellen, es fehlen alle Unterlagen. An den Steinen fanden wir keine Jahreszahlen, sie haben sich gesenkt. Die Grenzsteine weisen aber eine Besonderheit auf: Grenzgruben.
Diese liegen jeweils 1 m vor und 1 m nach dem Stein in Grenzrichtung. Sie sind etwa 75 cm lang, 30 cm breit und 40 cm tief. Sie werden von den Waldarbeitern in Stand gehalten.
In Richtung Fornach: dort steht ein Stein, der doppelt so groß ist wie die übrigen Steine. Er heißt Grafenstein und markiert den südlichsten Punkt des Reviers Redltal, Besitz der Forst- und Gutsverwaltung Frankenburg, Baron Limbeck-Lilienau. Im Norden grenzt dort der Staatsforst an (ehemaliger kaiserlicher Forst) und im Süden sind die Wälder in bäuerlichem Besitz.
Die Grenzsteine haben teilweise ein Dach, Richtungskerben sind eingehauen. Jeder zweite bis dritte Stein (das ist unregelmäßig) hat auf der Frankenburger Seite ein Wappen und die Buchstaben „GF“ = Grafschaft Frankenburg. Die Rückseite hat nie ein Wappen, nur die Buchstaben „LF“. Wir vermuten „Landgericht Friedburg“, die Beweise fehlen noch). Die Steine ohne Wappen sind an der Mehrzahl tragen an der Frankenburger Seite „GF“ und auf der Rückseite „LF“, sie tragen kein vorspringendes Satteldach.
Gemeinde Frankenburg. In der Diemröth.
Hier finden sich am Pferdekopf schmucklose Granit-Grenzsteine ohne Jahreszahl. Sie wurden wahrscheinlich gesetzt, als das Erbe der ausgestorbenen Frankenburger Linie der Khevenhüller verkauft wurde und zwar der südliche Teil an Kogl, also ungefähr um 1810. Auf der nach Süden gerichteten Seite tragen sie die Buchstaben „HW“ = Herrschaft Walchen, den gerichtlichen Sitz der Herrschaft Kogl. Die andere Seite hat keinerlei Zeichen, keine Jahreszahl, keine laufende Nummer. Der Kopf des Steines ist meist zweifarbig gestrichen. Ein Teil des Frankenburger Besitzes ist heute Bauernwald.“