Der Marktbrunnen wurde im 19. Jahrhundert von der Frankenburger Bürgerschaft in Auftrag gegeben. 1846 wurde er vom Steinmetzmeister Johann Hölzl aus Braunau angefertigt und am Marktplatz aufgestellt. Er diente lange Zeit als Wasserversorgung für den oberen Marktbereich.
Wasser war und ist ein lebenswichtiges Elixier. Deshalb hat man die Quellen und Brunnen seit alters her Schutzheiligen anempfohlen. Wie wichtig unseren Vorfahren der Marktbrunnen war, zeigt die Tatsache, dass sie ihn der Muttergottes unterstellt haben.
Seit Ostern 1857 prangt die Statue der „unbefleckten Maria Empfängnis“ aus Sandstein auf dem Brunnenobelisken.
Beinahe hundert Jahre später, 1952, wurde der Brunnen von Josef Fallwickl aus Hallein renoviert. Im Zug der Restaurierungsarbeiten wurde von Schmiedemeister Johann Frickh aus Frankenburg eine Laterne aus Schmiedeeisen auf-gesetzt.
Im Juni 1954 wurde schließlich die alte Sandsteinmadonna durch eine neue Madonnenfigur von Karl Weissengruber aus Desselbrunn ersetzt.
In den Jahren 2007/2008 wurde der Brunnen vollständig abmontiert. Die Einzelteile wurden sorgsam restauriert. Etwa zwei Meter östlich vom alten Standort wurde der Brunnen durch Steinmetzmeister Rudolf Wienerroither und Schmiedemeister Herbert Streicher (beide aus Frankenburg) wieder aufgestellt. Dabei wurde zwischen Straße und Brunnen ein Gehsteig errichtet, sodass der Brunnen zwar immer noch im Zentrum des Marktplatzes, aber nicht mehr unmittelbar an der viel befahrenen Hauptstraße liegt.
Zwei Steinstufen führen zum oktogonalen Brunnenbecken, dessen acht Felder vertieft gesetzt sind und am oberen Rand eine zweifaches Umlaufgesims aufweisen. Der Obelisk wird in der Mitte von einem Schmiedeeisenband umgeben, das die vier Ausgussrohre hält. Stufig verjüngt sich dann der Schaft und bekommt drei Stützen aus schmiedeeisernen Dreierspiralen. Ein Gehäuse aus Doppelspiralen umschließt die Madonna, die am Abschluss des Obelisken auf einer Kugel ohne Schlange steht. Als Bekrönung sitzt eine Schmiedeeisenlaterne an der Spitze.