Die Steyrer Zeitung vom 12. Dezember 1950, schreibt auf Seite 5 unter dem Titel:
"Vom Milchwagen zu Tode gedrückt""
Ein gräßliches Strassenunglück forderte zwei Todesopfer.
Ein gräßliches Unglück ereignete sich am vergangenen Sontag, 8. Dezember, um etwa 10 Uhr vormittags, einige 100 Meter außerhalb des Ortes Kleinraming, an der sogenannten Holzermayrbrücke bei km 7 der Kleinraminger Landesstrasse. Der 33jährige Kraftfahrer Franz Huber aus Garsten war mit einem Lastkraftwagen des Milchhofes Steyr, Betrieb Garsten, von Maria Neustift nach Kleinraming unterwegs, um an den Milchladestellen die Milch aufzunehmen. Als er die Milchladestelle knapp nach der Holzermayrbrücke anfahren wollte und bereits den äußerst rechten Strassenrand benützte, geriet der Wagen ins Rutschen, da zu dieser Zeit infolge des Tauwetters gefährliche Eisglätte herrschte. Der Lastkraftwagen wurde gegen das Brückengeländer an der linken Fahrbahnseite geschleudert. Während sich einige Passanten die unglücklicherweise gerade zu diesem Zeitpunkt über die Brücke gingen, noch im letzten Moment retten konnten und mit dem bloßen Schrecken davonkamen, wurden die 75jährige Hausbesitzerswitwe Rosina Schönleitner, Kleinkohlergraben 8, und der 33jährige Bauernsohn Alois Sommer vom Lubingergut, Ebersegg 6, zwischen Lastkraftwagen und Brückengeländer eingeklemmt, beide erlitten Serienrippenbrüche sowie Brustkorbquetschungen und wurden schwerverletzt in das benachbarte Kreuzrieglerhaus gebracht, wo sie etwa eine halbe Stunde nach dem Unfall ihren Verletzungen erlagen, ehe ein Arzt zur Stelle war."
Rosina Schönleitner und Alois Sommer hatten sich auf dem Heimweg von der Kirche in Kleinraming befunden. Die Großmutter Sonnleitner war noch zur Kommunion gegangen, Alois Sommer hatte beim Opfergang noch sein Schärflein für den Kirchenbau beigetragen. Sie starben im Kreuzrieglerhaus unter priesterlichem Beistand. Am Mittwoch wurden die so jäh aus dem Leben Entrissenen gemeinsam in Kleinraming begraben, wobei die große Zahl der Mittrauernden den Angehörigen der Toten bewies, daß ihnen die ganze Bevölkerung innige Anteilnahme entgegenbringt.
Nach der Erhebung zur Ursache und zum Hergang des Unfalls, die von den Gendarmen von Kleinraming und St. Peter in der Au geführt wurden, dürfte den Kraftfahrer Franz Huber kein Verschulden treffen. Der Unglücksfall muß vielmehr auf eine tragische Verkettung der Umstände zurückgeführt werden.
Die Segmentbogennische ist mit einem schönen Schmiedeeisengitter verschlossen.