Lourdeskapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Kapellenbildstock
Zustand:
Gut
Ort (Bezirk):
4082 Aschach an der Donau (Eferding)
Adressbeschreibung:
in der Nähe vom Gästehaus Josefa Hirsch
Breiten-, Längengrad:
48.369140700583, 14.024294614792 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
370 cm

b) Gesamtbreite:
240 cm

c) Gesamttiefe:
250 cm

m) Bekrönungshöhe:
30 cm

o) Bekrönungstiefe:
15 cm

p) Nischenhöhe:
250 cm

q) Nischenbreite:
65 cm

r) Nischentiefe:
120 cm
AKfKDF_Bemassung_Kapellenbildstock_Vereinheitlicht.png
Besondere Funktion
Fronleichnamsstation
Mariengrotte
Mariendarstellung

Lourdes Madonna
In der aus Stein ausgekleideten Rundbogennische ist auf einem Sockel eine Lourdes Madonna angebracht. Davor befindet sich ein weißes spitzbogenförmiges Gitter.


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Segmentbogen

Türblatt

Eisentür - Schmiedeeisentür
halbhohe, zweiflügelige Gittertür, umgeben von einer schmalen, erhabenen Putzfasche.


Kreuz
Kreuzform

Patriarchenkreuz (mit freigestalteten Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Metallkreuz am Giebel des Pyramidendaches aus gefalztem Kuperblech.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
gelber Rieselputz mit Eckfaschen, profilierte glatt geputzte Traufenlinie, hoher vorkragender glatter Sockel, weiß gestrichen

Errichtung
1851 - 1900

Votationsgrund
Unfall mit tödlichem Ausgang

Die Kapelle soll vom Bäckermeister Hellein gebaut worden sein. Über die Entstehung wird berichtet, dass eine Braut zur Trauung fuhr, hier vom Hochzeitswagen stürzte und tödlich verletzt wurde. Leider ist diese Überlieferung nicht nachweisbar.

Im Kapellenbildstock befindet sich eine aus Steinen gemauerte Nische mit der hl. Maria in der Art einer Lourdesgrotte. Sie ist auf Grund der kurzen Entfernung zur letzten Station allerdings keine Fronleichnamskapelle. Die Kapelle soll vom Bäckermeister Hellein gebaut worden sein. Über die Entstehung wird berichtet, dass eine Braut zur Trauung fuhr, hier vom Hochzeitswagen stürzte und tödlich verletzt wurde.
Leider ist diese traurig schöne Überlieferung nicht nachweisbar. Die Bäckerfamilie Hellein tritt erst spät und nur in zwei Generationen zwischen 1894 und 1925 als Besitzer des Bäckerhauses in Aschach, Kurzwernhartplatz Nr. 9 in Erscheinung. Auch ist ein derartiger Unfall in den Pfarrmatrikeln nicht feststellbar. Tatsache ist, dass die Kapelle bis vor kurzer Zeit von den Besitzern dieses Bäckerhauses betreut wurde.
Die Verpflichtung dazu findet sich schon als schriftliche „Anmerkung zur fortwährenden Erinnerung" anlässlich der Verlassenschaftsabhandlung für die verwitwete Mitstifterin der „Kreuzsäule", datiert mit letztem Dezember 1719. Darin wird festgehalten, dass die Eheleute Georg Adam und Sabina Prunnbauer, bürgerliche Bäcker zu Aschach, im Jahre 1712 „aus eigenem Ermessen außerhalb der sogenannten Lobgassen (jetzt Reitingerstraße) zunegst des Wolf Musterschmidts Hausstatt und Kaspar Prixners Garten eine gemauerte Kreuzsäule zur Ehre Gottes und seiner jungfräulichen Mutter Maria, wie auch der Heiligen Sebastian, Rochus und Rosalia neu aufführen lassen". Der Käufer des Bäckerhauses wurde zugleich zur Stiftung von 15 Gulden verpflichtet, wovon der jeweilige Besitzer 45 Kreuzer Zinsen zur Erhaltung der Kreuzsäule einbehalten konnte. Diese Verpflichtung hat der damalige Käufer auch für die späteren Erben beim Marktgericht deponiert.

Anmerkung Redaktion: Die heutige Kapelle ist vermutlich der Nachfolger dieser Kreuzsäule und mit den bereits erwähnten Auflagen belegt.
Sollte die Kapelle auf die erwähnte Kreuzsäule zurückgehen, wäre auf Grund der Darstellung der Pestheiligen eine Recherche in diese Richtung erforderlich.

 

Literaturquelle
2008
Kleindenkmäler in Aschach an der Donau,
Dr. Adolf Golker, Seite S. 15/16
Datenbankerfassung
2022-08
Kreuzwieser Elisabeth
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich