Im Kapellenbildstock befindet sich eine aus Steinen gemauerte Nische mit der hl. Maria in der Art einer Lourdesgrotte. Sie ist auf Grund der kurzen Entfernung zur letzten Station allerdings keine Fronleichnamskapelle. Die Kapelle soll vom Bäckermeister Hellein gebaut worden sein. Über die Entstehung wird berichtet, dass eine Braut zur Trauung fuhr, hier vom Hochzeitswagen stürzte und tödlich verletzt wurde.
Leider ist diese traurig schöne Überlieferung nicht nachweisbar. Die Bäckerfamilie Hellein tritt erst spät und nur in zwei Generationen zwischen 1894 und 1925 als Besitzer des Bäckerhauses in Aschach, Kurzwernhartplatz Nr. 9 in Erscheinung. Auch ist ein derartiger Unfall in den Pfarrmatrikeln nicht feststellbar. Tatsache ist, dass die Kapelle bis vor kurzer Zeit von den Besitzern dieses Bäckerhauses betreut wurde.
Die Verpflichtung dazu findet sich schon als schriftliche „Anmerkung zur fortwährenden Erinnerung" anlässlich der Verlassenschaftsabhandlung für die verwitwete Mitstifterin der „Kreuzsäule", datiert mit letztem Dezember 1719. Darin wird festgehalten, dass die Eheleute Georg Adam und Sabina Prunnbauer, bürgerliche Bäcker zu Aschach, im Jahre 1712 „aus eigenem Ermessen außerhalb der sogenannten Lobgassen (jetzt Reitingerstraße) zunegst des Wolf Musterschmidts Hausstatt und Kaspar Prixners Garten eine gemauerte Kreuzsäule zur Ehre Gottes und seiner jungfräulichen Mutter Maria, wie auch der Heiligen Sebastian, Rochus und Rosalia neu aufführen lassen". Der Käufer des Bäckerhauses wurde zugleich zur Stiftung von 15 Gulden verpflichtet, wovon der jeweilige Besitzer 45 Kreuzer Zinsen zur Erhaltung der Kreuzsäule einbehalten konnte. Diese Verpflichtung hat der damalige Käufer auch für die späteren Erben beim Marktgericht deponiert.
Anmerkung Redaktion: Die heutige Kapelle ist vermutlich der Nachfolger dieser Kreuzsäule und mit den bereits erwähnten Auflagen belegt.
Sollte die Kapelle auf die erwähnte Kreuzsäule zurückgehen, wäre auf Grund der Darstellung der Pestheiligen eine Recherche in diese Richtung erforderlich.