Sandsteinstatue, auf dessen Sockel sich an der Vorderseite die Inschrift „S. Johannes Nepomuc wundertätiger Schutzpatron der Ehre“ befindet. An den übrigen drei Seiten sind Reliefs angebracht, die den Heiligen vor dem König, den Martertod des Heiligen und rückwärts einen Engel darstellen.
Die Statue wurde im Jahre 1725 vom damaligen Inhaber der Herrschaft Aschach-Stauff, Alfons Thomas Raimund Graf von Harrach, beim Bildhauer Johann Baptista Wunscha bestellt und zwar zur Aufstellung nächst des Fasangartens. Sie sollte „in der Größe und Form der im Hartkirchener Feld aufgerichteten Statuen dieses Heiligen“ ausgeführt werden.
Ihr tatsächlicher Standort ist zusammen mit dem der Dreifaltigkeitssäule in der Ansicht des Marktes Aschach von Salomon Kleiner, einer Tuschpinselzeichnung aus dem Jahre 1738, deutlich zu sehen. Und zwar steht sie an der Straße nach Hartkirchen bei der Zufahrt zum Schloss. Im Franzosenkrieg 1809 sollte hier der damalige Bürgermeister Fölk, Gastwirt am Binderwirtshaus, standrechtlich erschossen werden und zwar als Strafe für einen vorangegangener Überfall auf den Wachposten der im Schlosse liegenden feindlichen Kavallerie-Abteilung. Dank seiner in französischer Sprache vorgetragenen Rechtfertigung konnte er seine Hinrichtung und das beabsichtigte Abbrennen des Marktes abwenden.
Im Jahre 1886 wurde in seiner unmittelbaren Nähe der Bahnhof der Aschacherbahn errichtet, 1936 südlich davon die Stärkefabrik. Nun wurde es schön langsam eng um den Nepomuk. Er kam schließlich beim Bahnwächterhäuschen nahe der Schlossparkeinfahrt zu stehen. Ein Lichtblick kam anlässlich des 20-jährigen Bestandsjubiläums der Fabrik 1956, als sich der damalige Generaldirektor Rosenauer der von den Witterungseinflüssen stark beschädigten Statue annahm und den Großteil der Restaurierungskosten übernahm. Sie wurde bei dieser Gelegenheit in der Nähe der Betriebseinfahrt am Raiffeisenweg aufgestellt.
Nach mehreren Standortwechseln wurde die Statue 2009 aus dem industriellen Umfeld der Stärkefabrik AGRANA herausgelöst und an der Donau nahe der ehemaligen „Brücke“ (Überfuhr) neu aufgestellt. Die Generalsanierung erfolgte 2009/2010 in der Werkstatt von Mag. Josef Weninger. Heute ist die Statue mit der Dreifaltigkeitssäule ein gestaltendes Element des Kirchenplatzes.
Objektbeschreibung:
Zwei breite Steinstufen führen zum barocken Sockel der stufig, in der Mitte leicht eingezogen und der oberen Rand mit Engelsköpfen mit ausgebreiteten Flügeln gestaltet ist. An der Vorderseite befindet sich die Inschrift, die 3 weiteren Flächen zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen.
Der 5-sternige Nimbus umschließt das Haupt der Heiligenfigur das das Biret trägt. Märtyrerpalme und das am Arm liegende Kruzifix weisen den Heiligen als Johannes Nepomuk aus. Er wird als Brückenheiliger, aber auch zweiter Ordenspatron der Jesuiten und wie hier aus der Inschrift hervorgeht Patron des Beichtgeheimnisses, somit der Bewahrung der Ehre, verehrt.
Säulenmaß:
Gesamthöhe: 397 cm
Breite: 100 cm
Tiefe: 100 cm
Sockelmaß (Granitstufen):
Höhe: 32 cm
Breite: 213 cm
Tiefe: 213 cm