Der alte Maulbeerbaum am Sierner ist ein Überrest einer rund 80.000 Bäume umfassenden Maulbeerkultur aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Neben dem Baum befindet sich eine vom Verein Lebenswertes Aschach errichtete Informationstafel:
"Der alte Maulbeerbaum am Sierner"
Der mächtige Baum erinnert an den Versuch, auf Feldern, auf denen einst eine stolze Weinkultur ihre Blüte erreichte, eine Seidenraupenzucht in großem Maßstab zu betreiben.
Als um 1840 die Untertanen des Landes ob der Enns zur Aufzucht von Maulbeerbäumen ermuntert wurden, hatte in Aschach bereits der pensionierte Hauptmann Josef Reisinger die Initiative ergriffen. Auf Pachtgründen der Herrschaften St. Nikola und Harrach sowie in Ruprechting hatte dieser Pflanzungen angelegt, welche im jahre 1842 einen eindrucksvollen Umfang von 80.000 Bäumen bester Sorten erreichten. Innerhalb von drei Jahren wurden 55.000 Stück in verschiedene Gegenden von Oberösterreich und Salzburg bis ins benachbarte Ausland verkauft.
Mit seinem plötzlichen Tod im Jahre 1845 endete jedoch eine allseits anerkannte Pionierleistung in Schulden und unverdientem Ruin. Reste fanden noch nach Jahren Pflege in privaten Händen.
Verein Lebenswertes Aschach"