Die Kapelle wurde von den Eheleuten Anton und Theresia Winkler um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Anton Winkler war bürgerlicher Gold- und Silberarbeiter im einschlägigen Familienbetrieb und hatte im Jahre 1848 vor seiner Verehelichung das so genannte „Alte Rathaus“ im Markt gekauft. Der jungen Ehe entsprossen ein Sohn und eine Tochter, die aber schon im frühen Kindesalter verstarben. Es wäre nahe liegend, dass der Errichtung der Kapelle ein Wunsch nach erfülltem Kindersegen zugrunde lag.
In der Kapelle war hinter einem Gitter ein Gemälde „Christus gibt sich den Jüngern in Emaus zu erkennen“ angebracht, das aus der Erbauungszeit stammte. Im Juni 1960 wurde die Kapelle aufgrund des Straßenausbaues abgetragen und im Folgejahr versetzt am Gartenrand des benachbarten Hauses in neuer Form wieder aufgebaut. Das alte Gemälde wurde dabei durch einen Druck neueren Datums ersetzt. Im Giebel der neuen Kapelle findet sich ein Sgraffito von Josef Steinschaden mit einer von Pfarrer Daxberger entworfenen Inschrift: „Nos Christi pisciculi sumus“ (Fischer Christi sind wir). Darauf dürfte der Name „Fischerkapelle“ zurückzuführen sein. Zuweilen wird sie auch Pitroff-Kapelle genannt, nach dem Oberstrommeister, der in diesem Haus wohnte.
Die Kapelle, die mit einem schmiedeeisernen doppelflügeligen Tor versehen ist, wurde 2010 renoviert, die Farbe ist nun nicht mehr gelb, sondern apricotfarben, das Sgraffito ziegelrot. Im Juni 1960 wurde die Kapelle aufgrund des Straßenausbaues abgetragen und im Folgejahr am Gartenrand des benachbarten Hauses wieder aufgebaut.