Welterbemuseum - Sonnenuhr

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Denkmaltragendes Objekt
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4830 Hallstatt (Gmunden)
Adresse (Ortschaft):
Seestraße 56 (Hallstatt)
Breiten-, Längengrad:
47.561845730752, 13.649101227347 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
180 cm

b) Gesamtbreite:
120 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Hauszeichen

Sonnenuhr
Wandbild mit schmiedeeisernen Schattenzeiger an der Südfassade


Inschrift
Inschriftentyp

Bibelstelle
MULIer Amictu SOLe

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift bezieht sich auf Offb. 12,1 "Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt." Das ist ikonographisch auch umgesetzt.

Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
ursprünglich im 18. Jh. in Freskotechnik, im letzten Viertel des 20. Jh. in Seccotechnik übermalt

Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria ohne Kind
Darstellung Mariens als Frau, mit der Sonne bekleidet. Offb. 12,1

Errichtung
1701 - 1800

Errichtungsgrund
Anlass mit zurückliegendem/historischem Bezug

Das religiöse Motiv der Sonnenuhr steht in Zusammenhang mit der ursprünglichen Funktion des Gebäudes als katholischer Pfarrhof und Schulhaus.

Die Sonnenuhr im oberen, seeseitigen Bereich der Südfassade des Welterbemuseums zeigt explizit als zentrales Motiv die Frau, welche im Text der Apokalypse als mit der Sonne bekleidet genannt ist. Auch im Einzugspsalm der katholischen Messe wird Mulier amicta sole -"Eine Frau mit Sonne bekleidet" gepriesen. Theologisch wird diese Frau als Jungfrau Maria gedeutet, worauf hier ikonographisch durch den blauen Mantel hingewiesen wird. Über dem Kopf der Figur enthält ein Spruchband den textlichen Hinweis zum Bildmotiv "MULIer Amicta SOLe". Die Darstellung folgt dem biblischen Text und zeigt den Mond unter Füßen Mariens. Der Kranz auf ihrem Haupt besitzt hier allerdings nur elf Sterne. Der 12. Stern dürfte bei einer Restaurierung verlorengegangen sein. Das Wandbild ist von einer bordürenartigen Umrahmung in grauweißen Farbtönen eingefasst. Darin liegt als weitere Umrahmung ein Wolkenband in dunkelbraunen Tönen, zwischen denen sich der Himmel in hellem Gelb öffnet, das den Hintergrund der Figur bildet.

Aus dem Zentrum der Sonnenscheibe, die kleidend vor der Figur liegt, ragt der schmiedeeiserne Schattenzeiger mit einem kugelförmigen Abschluss aus der Wand. Um den erforderlichen Neigungswinkel von 42,5° zu fixieren, wird der Gnomon durch den Ring eines leicht gebogenen Stützstabes geführt. Das lyraförmige Ziffernband, das mit Rollwerken ausläuft, ist mit römischen Zahlen beschriftet, beginnt links mit VIII am Morgen und endet rechts mit V am Abend. Da die Fassade um etwa 8° aus der Südebene Richtung Westen fällt, sind die Abstände der Nachmittagsstunden enger als jene der Vormittagsstunden gesetzt.

alternative Quelle
Podcast https://podcaste46baf.podigee.io/116-hallstatt-sonnenuhr, Friedrich Idam
Datenbankerfassung
2023-05
Idam Friedrich
Letzte Überarbeitung
2025-08
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich