Dreifaltigkeitssäule - Marktplatz

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Dreifaltigkeitssäule
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4830 Hallstatt (Gmunden)
Adresse (Ortschaft):
Marktplatz (Hallstatt)
Breiten-, Längengrad:
47.562377849974, 13.649288981978 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
450 cm

b) Gesamtbreite:
640 cm

c) Gesamttiefe:
500 cm
AKfKDF_Bemassung_Allgemein_Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Spruch
DEO TER. OPT. MAX TRINO et VNΦ AλΦα ετ Ωμεγα Patri ingenito Fili unigenito EX utroge procedenti Spiritui Sancto MARIÆ Virgini Matri Imaculatæ Filiæ Patris Matri Filii Spiritus Sancti Sponsæ Ter admirabili Sit Sempiterna Laus Gloria et Honor EX Voto EreXeratI.I. E. et M. C. E. VXor HaLLstaDII.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift ist an der Ostseite der Plinthe in ein geschweiftes Schriftfeld, teils in Kapitalien, teils in Minuskeln aber auch mit griechischen Buchstaben eingekerbt und umbrafärbig hervorgehoben. Die Übersetzung lautet: Gott Der Beste Dreieinig und Einer Alpha und Omega Als Sohn meines Vaters geboren Eingeborener Sohn aus als er auffuhr zum Heiligen Geist MARIA Jungfrau Mutter Unbefleckt Tochter des Vaters Der Sohn der Mutter Heiliger Geist der Braut Dreimal bewundernswert Mögen Ruhm und Ehre ewig sein Aus Dankbarkeit XV [15] Errichtet XII [12] E. und M.C. [1100] E. VX [15] HaLL [100] staDII [502] Aus den römischen Zahlenzeichen ergibt sich die Summe 1744 – das Jahr der Erreichtung dieser Dreifaltigkeitssäule.

Einfache Inschrift
Johann Ignäti Etzinger Der zu Hungarn und Böheim Königlich Cathol. Maÿestätt Salzfertiger und Raths Bürger zu Haalstatt

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift ist an der Nordwestseite der Plinthe unterhalb eines Wappens mit mächtiger Helmzier ist in ein geschweiftes Schriftfeld mit deutscher Frakturschrift eingekerbt und umbrafärbig hervorgehoben. Johann Ignaz Etzinger, der Stifter der Dreifaltigkeitssäule, entstammt einer alten Hallstätter Beamtenfamilie. Bereits in den 1580er Jahren war Daniel Etzinger Verweser des Hallstätter Hofschreiberamts.

Einfache Inschrift
Maria Catharina Etzingerin Gebohrne Eÿßlin.

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Inschrift ist an der Südwestseite der Plinthe unterhalb eines Wappens mit mächtiger Helmzier ist in ein geschweiftes Schriftfeld mit deutscher Frakturschrift eingekerbt und umbrafärbig hervorgehoben. Maria Katharina Etzinger, geborene Eisl, die Stifterin der Dreifaltigkeitssäule, entstammt einer bedeutenden Hallstätter Salzfertigerfamilie.

Besondere Funktion
Fronleichnamsstation
Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Dreifaltigkeitsdarstellung

Material für Figuren

Stein
Untersberger "Marmor", geologisch korrekt wäre Buntkalkstein.


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Mariendarstellung - Maria Himmelfahrt
Die Annahme, dass es sich um eine Maria Himmelfahrt handelt, beruht darauf, dass sich Maria auf einer Wolke befindet und der Engel über Ihr mit der Lilie, dem Symbol der Reinheit, sie in den Himmel zu geleiten scheint.

Material für Figuren

Stein
Untersberger "Marmor", geologisch korrekt wäre Buntkalkstein.


Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Engel
3 Engelsköpfe mit Flügel umgeben die Dreifaltigkeitsdarstellung, ein Putto ist tiefer gesetzt und hält eine vergoldeten Lilie.

Material für Figuren

Stein

Künstler

Pfaffinger, Joseph Anton (19.1.1684 - 3.8.1758)

Stein
Stein-Art

Kalkstein
sogenannter "Untersberger Marmor"

Stein-Technik

geschliffen
hochwertige Bildhauer- bzw. Steinmetzarbeit

Errichtung
1743 - 1744

Votationsgrund
Gelübde

Aus der Inschrift an der Ostseite der Plinthe ist EX VOTO explizit genannt.

Die Dreifaltigkeitssäule auf dem Hallstätter Marktplatz ist räumlich äußerst spannend im unteren Bereich, auf der Symmetrieachse des Hallstätter Marktplatzes positioniert. Ihr dreieckiger Grundriss korrespondiert mit dem dreieckigen Grundriss des Platzes. Ihr spätbarocker, charmanter Habitus sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ein ganz bewusst gesetztes Zeichen der Gegenreformation darstellt.
Die Dreifaltigkeitssäule wurde im Jahr 1743 von dem Salzburger Bildhauer Joseph Anton Pfaffinger aus Untersberger Marmor geschaffen und im Jahr 1744 aufgestellt. Die perfekte Form des gleichseitigen Dreiecks, welches die Idee der Dreifaltigkeit repräsentiert, wurde zur Zeit des Spätbarocks in der Architektur häufig angewandt. So sind Dreifaltigkeitskirchen, wie etwa jene von Georg Dientzenhofer in Kappel-Waldsassen als auch jene von Johann Michael Prunner in Stadel Paura, im Grundrisse aus dem gleichseitigen Dreieck entwickelt. Die Hallstätter Dreifaltigkeitssäule nimmt die Gestalt eines sich nach oben stark verjüngen Obelisken ein, welcher auf einer Plinthe sitzt, die über die Ecken von Voluten gestützt wird.

Die figurale Ausstattung, ein Gnadenstuhl an der Spitze sowie eine Madonna am Fuße des Obelisken, sind an die nach Osten gerichteten Dreiecksseite appliziert. Zwischen diesen Hauptfiguren ist auf halber Höhe ein Putto positioniert, der in seiner linken Hand eine nach oben weisende, vergoldete Lilie hält, die in der christlichen Ikonographie oft mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht wird. In der Darstellung von Mariae Himmelfahrt, der Erhöhung Marias in den Himmel, wird die Lilie gerne als Attribut der Jungfrau Maria verwendet, um ihre Reinheit und Unschuld zu betonen. Die Lilie kann auch als Symbol für die Auferstehung und das ewige Leben interpretiert werden, da sie im Frühling erblüht und somit das Leben nach dem Tod symbolisiert.

Die Säule wird von einer Balustrade, die auf Pfeilern und dazwischenliegenden geschweiftem Gitterwerk ruht, eingefasst, welche ebenfalls in das dreieckige Grundrissmuster eingeordnet ist. Unklar ist, ob die hervorragend erhaltene Dreifaltigkeitssäule bereits 1744 am heutigen Standort aufgerichtet worden ist, da in unmittelbarer Nähe 1750 der große Marktbrand ausgebrochen ist und dort, wie aus einer zeitgenössischen Quelle hervorgeht, die größten Zerstörungen stattgefunden haben.

 

alternative Quelle
Podcast https://cba.fro.at/608089, Friedrich Idam
finanz- u. Hofkammerarchiv Wien, Altes Bancale, rote Nummer 286 vom 23. Jan. 1751, Herr v. Quiex
Datenbankerfassung
2023-05
Idam Friedrich
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich