Die Dreifaltigkeitssäule auf dem Hallstätter Marktplatz ist räumlich äußerst spannend im unteren Bereich, auf der Symmetrieachse des Hallstätter Marktplatzes positioniert. Ihr dreieckiger Grundriss korrespondiert mit dem dreieckigen Grundriss des Platzes. Ihr spätbarocker, charmanter Habitus sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ein ganz bewusst gesetztes Zeichen der Gegenreformation darstellt.
Die Dreifaltigkeitssäule wurde im Jahr 1743 von dem Salzburger Bildhauer Joseph Anton Pfaffinger aus Untersberger Marmor geschaffen und im Jahr 1744 aufgestellt. Die perfekte Form des gleichseitigen Dreiecks, welches die Idee der Dreifaltigkeit repräsentiert, wurde zur Zeit des Spätbarocks in der Architektur häufig angewandt. So sind Dreifaltigkeitskirchen, wie etwa jene von Georg Dientzenhofer in Kappel-Waldsassen als auch jene von Johann Michael Prunner in Stadel Paura, im Grundrisse aus dem gleichseitigen Dreieck entwickelt. Die Hallstätter Dreifaltigkeitssäule nimmt die Gestalt eines sich nach oben stark verjüngen Obelisken ein, welcher auf einer Plinthe sitzt, die über die Ecken von Voluten gestützt wird.
Die figurale Ausstattung, ein Gnadenstuhl an der Spitze sowie eine Madonna am Fuße des Obelisken, sind an die nach Osten gerichteten Dreiecksseite appliziert. Zwischen diesen Hauptfiguren ist auf halber Höhe ein Putto positioniert, der in seiner linken Hand eine nach oben weisende, vergoldete Lilie hält, die in der christlichen Ikonographie oft mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht wird. In der Darstellung von Mariae Himmelfahrt, der Erhöhung Marias in den Himmel, wird die Lilie gerne als Attribut der Jungfrau Maria verwendet, um ihre Reinheit und Unschuld zu betonen. Die Lilie kann auch als Symbol für die Auferstehung und das ewige Leben interpretiert werden, da sie im Frühling erblüht und somit das Leben nach dem Tod symbolisiert.
Die Säule wird von einer Balustrade, die auf Pfeilern und dazwischenliegenden geschweiftem Gitterwerk ruht, eingefasst, welche ebenfalls in das dreieckige Grundrissmuster eingeordnet ist. Unklar ist, ob die hervorragend erhaltene Dreifaltigkeitssäule bereits 1744 am heutigen Standort aufgerichtet worden ist, da in unmittelbarer Nähe 1750 der große Marktbrand ausgebrochen ist und dort, wie aus einer zeitgenössischen Quelle hervorgeht, die größten Zerstörungen stattgefunden haben.