Dritte Kalvarienbergkapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Rundkapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4830 Hallstatt (Gmunden)
Adresse (Ortschaft):
Lahnstraße (Lahn)
Breiten-, Längengrad:
47.553189889785, 13.648285835807 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
850 cm

b) Gesamtbreite:
500 cm

c) Gesamttiefe:
500 cm

m) Bekrönungshöhe:
120 cm

n) Bekrönungsbreite:
30 cm

o) Bekrönungstiefe:
20 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Bibelstelle
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Bibelstelle (Joh. 19,2 EU) ist auf ein hellocker grundiertes, profiliert umrahmtes Feld mit seitlichen Serlianen in umbrafärbiger Frakturschrift in Seccotechnik aufgemalt.

ist Wegstation
Weg
Hallstatt - Rosenkranzweg
Zur Hallstätter Kalvarienberganlage, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet worden ist, gehören auch vier Kapellen, in denen die ersten vier schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzgebets mit vollplastisch und lebensgroß ausgeführten, polychrom gefassten Holzskulpturen dargestellt sind. Der Kreuzweg beginnt beim Benefizium und zeigt in der Reihenfolge des Gebets Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat, Jesus, der für uns gegeißelt worden ist, Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist und Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat. In der Kalvarienbergkirche, dem Endpunkt des Kreuzweges, ist das fünfte schmerzhafte Geheimnisse, die Kreuzigungsszene, thematisiert.
Wegstation
3
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Dornenkrönung
Neben dem sitzenden, an den Handgelenken gefesselten und mit einem Dornenreif gekrönten Christus, der mit einem Schilfrohr als Zepter und einem roten Umhang zum Hohn ausgestattet ist, sind auch drei Schergen, die ihn misshandelten und verspotteten, als vollplastische, polychrom gefasste Holzskulpturen ausgeführt.

Material für Figuren

Holz
polychrom gefasst


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresco

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Dornenkrönung
Die Innenwände der Kapelle sind mit einer bevölkerten antiken Architekturambiente (Palast des Pilatus) ausgemalt, die in gekonnt ausgeführter Scheinarchitektur-Malerei die Szenerie räumlich erweitert.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit Kleeblattenden)
Kreuz an der Spitze des Zwiebeldachs

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Korbbogen

Türblatt

Eisentür - Eisengitter
halbhohe, zweiflügelige Gittertür mit Kreuzaufsatz unmittelbar hinter der Türleibung

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial
vermutlich Mischmauerwerk aus Ziegeln und Bruchsteinen

Mauerwerk-Technik

verputzt
Architekturelemente glatt verputzt, Nullebenen Rieselputz

Errichtung
1700 - 1711

Votationsgrund
Fromme Meinung

Zwischen 1700 und 1711 ließ der Hofschreiber Franz von Sumating die Kalvarienberganlage errichten.

Zur Hallstätter Kalvarienberganlage, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde, gehören auch vier Kapellen, in denen die ersten vier schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzgebets mit vollplastisch und lebensgroß ausgeführten, polychrom gefassten Holzskulpturen dargestellt sind. Der Kreuzweg beginnt beim Benefizium und endet in der Kalvarienbergkirche, wo das fünfte schmerzhafte Geheimnis, die Kreuzigungsszene, thematisiert ist.

Die dritte Kapelle, in der die Dornenkrönung dargestellt ist, besteht wiederum aus einem Baukörper, der auf einem achteckigen Grundriss errichtet ist. Die Gliederung der Fassade ist bei näherer Betrachtung wiederum anders als die Fassadengliederung der beiden ersten Kapellen. Laufen bei den ersten beiden Kapellen die Putzlisenen an den Kanten von unten nach oben durch und sind von einer Serliana beziehungsweise einer Arkade oben abgeschlossen, so wird bei der dritten Kapelle die vertikale Gliederung durch ein umlaufendes horizontales Band unterbrochen. Die einfachen Korbbogen-Arkaden sind tiefer angesetzt und über den Arkaden liegen auf jeder Seitenfläche abschließend Füllungen, welche seitlich durch hochgestellte Serlianen begrenzt sind. Sowie bei den übrigen Kapellen sind auch hier die Nullebenen in Rieselputz hellrot gefärbt, während die etwas erhabenen Architekturelemente glatt verputzt und weiß gekalkt sind. Der nach Westen weisende Eingang wird von einem Korbbogen abgeschlossen und das Gitter sitzt an der inneren Kante der Leibungsebene.

Die Innenausstattung besteht so wie auch bei den anderen Kapellen, aus lebensgroßen, färbig gefassten Holzskulpturen. Die illusionistische Malerei des Innenraums führt die Szenerie in die räumliche Tiefe fort.

Literaturquelle
alternative Quelle
Podcast https://cba.fro.at/589400, Friedrich Idam
Podcast Gesamtanlage https://cba.fro.at/589389, Friedrich Idam
Datenbankerfassung
2023-05
Idam Friedrich
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich