Vierte Kalvarienbergkapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Rundkapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4830 Hallstatt (Gmunden)
Adressbeschreibung:
Am oberen Ende der Amtshausstiege.
Adresse (Ortschaft):
Lahnstraße (Lahn)
Breiten-, Längengrad:
47.552248557807, 13.648972481315 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
850 cm

b) Gesamtbreite:
500 cm

c) Gesamttiefe:
500 cm

m) Bekrönungshöhe:
120 cm

n) Bekrönungsbreite:
30 cm

o) Bekrönungstiefe:
20 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Bibelstelle
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
Die Bibelstelle (Joh 19,17 EU) ist auf ein hellocker grundiertes, Feld oberhalb des Türbogens in umbrafärbiger Frakturschrift in Seccotechnik aufgemalt.

ist Wegstation
Weg
Hallstatt - Rosenkranzweg
Zur Hallstätter Kalvarienberganlage welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde, gehören auch vier Kapellen, in denen die ersten vier schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzgebets mit vollplastisch und lebensgroß ausgeführten, polychrom gefassten Holzskulpturen dargestellt sind. Der Kreuzweg beginnt beim Benefizium und zeigt in der Reihenfolge des Gebets Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat, Jesus, der für uns gegeißelt worden ist, Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist und Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat. In der Kalvarienbergkirche, dem Endpunkt des Kreuzweges, ist das fünfte schmerzhafte Geheimnisse, die Kreuzigungsszene, thematisiert.
Wegstation
4
Jesus, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
Sakrale Figur
Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kreuzschlepper
Die Kreuztragungsszene zeigt den unter der Last des Kreuzes gestürzten, knienden Jesus, die hl. Veronika, zwei zuschlagende Schergen und die Nebenfigur eines Spötters, an welcher die barocke Lust an der Darstellung extremen Grimassierens ablesbar ist.

Material für Figuren

Holz
polychrom gefasst


Sakrales Bild
Material für Bilder

Holz
polychrom gefasst

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Jesus am Schweißtuch
Die vollplastische lebensgroße Assistenzskulptur der hl. Veronika präsentiert das zweidimensionale Antlitz Jesu am Schweißtuch.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kreuzschlepper
Die zylindrische Innenwand der Kapelle ist mit einer Golgotha-Szenerie freskiert, deren Hintergrund die Stadtmauer Jerusalems zeigt.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit Kleeblattenden)
Kreuz an der Spitze des Daches

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Korbbogen

Türblatt

Eisentür - Schmiedeeisentür
zweiflügelige Gittertür mit Kämpfer und fixem Tympanonfeld unmittelbar hinter der Türleibung

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Mischmaterial
vermutlich Mischmauerwerk aus Ziegeln und Bruchsteinen

Mauerwerk-Technik

verputzt
Architekturelemente glatt verputzt, Nullebenen Rieselputz

Errichtung
1700 - 1711

Votationsgrund
Fromme Meinung

Zwischen 1700 und 1711 ließ der Hofschreiber Franz von Sumating die Kalvarienberganlage errichten.

Zur Hallstätter Kalvarienberganlage, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet wurde, gehören auch vier Kapellen, in denen die ersten vier schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzgebets mit vollplastisch und lebensgroß ausgeführten, polychrom gefassten Holzskulpturen dargestellt sind. Der Kreuzweg beginnt beim Benefizium und endet in der Kalvarienbergkirche, wo das fünfte schmerzhafte Geheimnis, die Kreuzigungsszene, thematisiert ist.

Die vierte Kapelle des Hallstätter Kalvarienbergs, in der die Kreuztragung dargestellt ist, nimmt eine Sonderstellung ein. Sowohl von ihrer Positionierung als auch in ihrer baulichen Gestalt unterscheidet sie sich deutlich von den ersten drei Kapellen. Die vierte Kapelle steht abseits der Straße, bereits am Kalvarienberg in unmittelbarer Nähe der Kalvarienbergkirche. So wie die zweite Kapelle besitzt auch die Kreuztragungskapelle einen zylindrischen Baukörper, der flächig mit rosarot gefärbelten Glättputz beworfen ist. Als weiße Architekturelemente treten lediglich das umlaufende Gesimse unter der Traufe und zwei Lisenen, welche die abgeflachte, nach Norden weisende Portalzone flankieren, hervor. Das schmiedeeiserne Gitter ist in der vollen Höhe des Eingangs ausgeführt.

Die vierte Kapelle unterscheidet sich auch in der Form des Daches deutlich von den ersten drei Kapellen, die mit typischen Zwiebeldächern überdeckt sind. Das Dach der vierten Kapelle läuft in drei eleganten, flachen Schwüngen von der Traufe zur Spitze. Wie in den übrigen Kapellen der Hallstätter Kalvarienberganlage ist auch die vierte Kapelle mit einer vollplastisch ausgeführten Szene des Kreuzwegs ausgestattet. Die Kreuztragungsszene, die Veronika mit dem Schweißtuch zeigt ist in hoher bildhauerischer Qualität ausgeführt. Bemerkenswert ist auch die Nebenfigur eines Spötters, an welcher die barocke Lust an der Darstellung extremen Grimassierens ablesbar ist.

Literaturquelle
alternative Quelle
Podcast https://cba.fro.at/589402, Friedrich Idam
Podcast Gesamtanlage https://cba.fro.at/589389, Friedrich Idam
Datenbankerfassung
2023-05
Idam Friedrich
Letzte Überarbeitung
2025-08
Heilingbrunner Brigitte
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich