Hofmayr - Kapelle

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4407 Dietach (Steyr-Land)
Adresse (Ortschaft):
Ennser Straße 105 (Dietachdorf)
Breiten-, Längengrad:
48.084302885221, 14.430401891459 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
630 cm

b) Gesamtbreite:
390 cm

c) Gesamttiefe:
285 cm

m) Bekrönungshöhe:
80 cm

n) Bekrönungsbreite:
40 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Inschrift
Inschriftentyp

Jahreszahl
MDCCLII = 1752

Einfache Inschrift
Mata Dolorosa Consegrati Honori

Kommentar zu dieser/diesen Inschriften
In einer Putzkartusche, schwarz geschriebene lateinische Inschrift, die frei übersetzt besagt "der schmerzhaften Mutter in Ehren geweiht". Integriert ist ein Chronogramm. Die römische Buchstaben in der Inschrift ergeben die Jahreszahl 1752

Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Kreuzabnahme Christi
Maria mit ausgebreiteten Armen, das Leichentuch tragend, Christus zu ihren Füßen, Magdalena küsst Jesus Füße, Johannes am Kopfende die Hände zum Gebet gefaltet, eine weinende Frau hält den Kopf Jesu. Die Leiter lehnt noch am Kreuz, seitlich im Hintergrund ein Junge mit dem Kelch und ein alter Mann mit Bart und Turban.


Kreuz
Kreuzform

Patriarchen Kreuz (mit Kugelenden)
Metallkreuz als Bekrönung an der Spitze des Kegeldaches

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
darunter ein halber Knauf


Tür
Türsturz

Bogenförmiger Sturz
Segmentbogen

Türblatt

Glastür
Zweiflügelig, 190 cm breit, 265 cm hoch


Kapellenausstattung

Altar
der angedeutete, gemauerte Stipes ragt schmal aus der Wand, ist mehrfach tailliert und weiß gestrichen.

Künstler

Morzer, Johann Georg (um 1700 - 1775)
Altarfresko


Künstler

Prunner, Johann Michael (4.9.1669 - 26.4.1739)
hat 1752 Hofmayr - Kapelle gebaut

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
ockergelb gestrichen

Errichtung
1752

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

Die Kapelle war die Andachtsstätte für das Armenspital.

Die barocke Kapelle in Dietachdorf an der B 309 (früher B 115) war Jahrzehnte lang dem Verfall preisgegeben. Die 1752 unter Baumeister Michael Prunner aus Linz erbaute Kapelle gehörte zum nebenstehenden Althaus, einem Spital für Arme, einer 1687 gegründeten Stiftung der Grafen Lamberg zu Steyr. Nach dem langjährigen, 1968 verstorbenen Vorbesitzer des Hauses Ennser Straße 105, Josef Hofmayr, ist sie unter dem Namen „Hofmayr-Kapelle“ bekannt.

1999 wurde die Kapelle im Zuge der Errichtung eines Rad-Gehweges an der Bundesstraße um einige Meter nach hinten versetzt und sollte restauriert werden. Das Denkmalamt vermutete zu Recht in der viele Jahre lang mit Holzstatuen ausgestatteten und zuletzt leeren Kapelle barocke Fresken.

In einer halbjährigen mühevollen Kleinarbeit konnte Restaurator Kurt Reiss aus Enns ein beinahe die gesamte Kapelle ausfüllendes Fresko „Kreuzabnahme Jesu“ wieder herstellen. Der Steyrer Heimatforscherin Leopoldine Grundner ist es zu verdanken, dass das Fresko als Werk des Steyrer Malers Johann Georg Morzer identifiziert werden konnte.

Die Kapelle ist heute im Besitz von Franz Hackl, der neben der Gemeinde Dietach, der Kulturabteilung des Landes Oberösterreich und dem Bundesdenkmalamt für die Kosten der Restaurierung aufgekommen ist.

Betreut wird sie von den Nachbarinnen Margarete Kramar und Eleonore Hanzlik.

Am 23. September 2001 wurde die „Hofmayr-Kapelle“ vom Pfarrer Josef Gföllner geweiht. Das Denkmalamt hat sie an diesem „Tag des offenen Denkmals“ unter die besonderen Sehenswürdigkeiten gereiht.

Der ockergelb gestrichene barocke Bau gewährt Einblick ins Innere durch einen korbbogenförmigen Eingang mit Glastür. Geputzte Kämpfer stützen den Bogen. Der Rand der Toreinfassung ist mit doppelten Lisenen eingefasst. Die vorderen Mauerkanten, leicht abgeschrägt, zieren  Pilaster mit Sockel und dorischem Kapitell. Die vorgewölbte Wand über dem Eingang mit der lateinischen Inschrift und dem integrierten Chronogramm umspannt ein auch vom Dach mitgetragener, dem Tor angepasster Korbbogen. Die Inschrift, eingebettet in herrliche Stuckverzierungen, lautet " Mata Dolorosa Consegrati Honori " dem Sinn nach "der schmerzhaften Mutter in Ehre geweiht" Das Chronogramm, erkennbar an den roten Großbuchstaben, soll das Errichtungsjahr 1752 ergeben. Von der Inschrift weg verlaufen ein schmales, in Abständen mit kleinen Kugeln besetztes, darüber ein breites, mit Stäben besetztes Umlauffries. Auf die mehrfachprofilierte Traufenlinie schließt das Mansardekegeldach an, gedeckt mit kleinen Schieferplattenziegeln und mit einem Patriarchenkreuz bekrönt.

Literaturquelle
2003
Kirchen Kapellen und Kleindenkmäler in der Gemeinde Dietach,
Edith und Anton Schartlmüller, Seite 15,16
alternative Quelle
Denkmalpflege in OÖ mit Jahresbericht 2000, herausgegeben v. Verein f. Denkmalpflege in OÖ 2001, Dr.Wolfgang Huber
Mitteilungsberichte der Akademie der Volkskultur, "Kleindenkmalforschung in der Praxis" 2001, Brigitte Heilingbrunner
Datenbankerfassung
2023-07
Hochwallner Johann
Letzte Überarbeitung
2024-09
Heilingbrunner Brigitte
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