Auf einer sanften Bodenwelle steht zwischen zwei mächtigen Linden auf einer großen Acker- und Wiesenfläche die zum Forsthof gehörige 4,8 x 7 m große Kapelle. Im dreiseitigen Altarraum befindet sich ein neugotischer Altar mit einer Lourdesstatue als Hauptfigur. Hinter dem Kopf der Madonna ist in der Mauer ein Rundfenster mit gelbem Transparentglas ausgenommen, in dem die Inschrift »lch bin die unbefleckte Empfängnis« zu lesen ist. Im Altarschrein steht in sechs Nischen je eine Heiligenplastik. Darüber befindet sich in der Mitte ein kleines Kruzifix, flankiert von zwei fünfarmigen Leuchtern. Im linken der gemalten runden Blendfenster des Antependiums (Stirnwand des Altartisches) steht der Text »Maria zu lieben ist allzeit mein Sinn«, im rechten »in Freuden und Leiden ihr Diener bin ich«. Im Altarraum steht noch ein Betschemel und an den Seitenwänden hängen Bilder mit Fotografien der Vorfahren und den Aufforderungen »Gedenket im Gebete der Vorfahren«, »Gedenket im Gebete der verstorbenen Eltern und Geschwister«. Ein hohes, kunstvolles, bis an die Decke reichendes Eisengitter und ein Schwibbogen trennen Altarraum und Betraum. Dieser ist mit Bänken für 16 Personen ausgestattet. Der Fußboden ist gepflastert. Zwei Spitzbogenfenster mit Bund- und Ornamentglas erhellen den Raum. An der linken Wand hängt noch ein Bild, das an die Stifter dieser Kapelle erinnert. Neben den Fotografien steht folgender Text: »Gedenket im heiligen Gebete dem Stifter dieser Kapelle, Besitzer des Forsthofes in Sierning, des Herrn Ignatz Wimmer, welcher am 11. Juli 1881 in seinem 74. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. Dessen Gattin Katharina Wimmer, gestorben am 30. August 1869 in ihrem 60. Lebensjahr«. Rechts befindet sich ein Bild, das dornengekrönte Haupt Christi darstellend. Das Objekt hat ein ziegelgedecktes Satteldach mit Dreiseitschluss. Auf dem First sind ein Kreuz und ein Blitzableiter angebracht. Die Kapelle dürfte um 1860 erbaut worden sein. Früher wurde jährlich im Mai von der Pfarre Sierning eine Prozession hierher geführt. Jetzt wird einmal an einem Maiabend nach einer Familienwanderung in der Kapelle Andacht gehalten. Sie wurde 1993 von den jetzigen Besitzern renoviert.