Die gemauerte Kapelle mit Sattel-Walmdach und Biberschwanzziegeldeckung, gotischen Fenstern mit Steingewänden und einer Eingangstüre aus Eichenholz im Rundbogen steht am Ök. Rat Johann Gerstmayr-Rundwanderweg unterhalb des Anwesens der Familie Brandner, vulgo Mayr in der Thann.
Sie wurde 1886 von Josef Hiesmayr erbaut als Dank für seine wiedererlangte Gesundheit. Er war schwer depressiv, fand aber wieder Lebensfreude.
Früher wurde hier an den Bittagen die erste Station auf dem Prozessionsweg von Dietach nach Hofkirchen abgehalten. Heute kommen bei der Kapelle die Nachbarn zu Maiandachten zusammen.
Folgender Bericht aus der Kriegschronik der Pfarre Dietach Teil 1 60/1 – 65/1 aufgezeichnet von Pfarrer von Dietach von Ferdinand Hagen von 1916 – 1926. Chronik nachträglich in den Jahren 1927 – 1930 geschrieben.
Mayr in der Thann – Kapelle
Unterhalb des Mayr in der Thann am Wege Thann- Dietach, 1886 gebaut. Würdiger gotischer Bau. Josef und Maria Hiesmayr haben sich verlobt. Der Gutsbesitzer ist krank gewesen, wurde 2x versehen und versprach bei Gesundung eine Kapelle zu bauen. Er wurde gesund.
Portal: Rundbogen aus Stein, Inschrift 1886, Fenster (2), Steinumrahmung (Sandstein) gotisch.
Das Innere der Kapelle durch einen Bogen abgeteilt, Eisengitter, gotischer Altar, Grödner Figuren (ca. 50cm hoch) – Lourdes Statue, hl. Anna, hl. Josef.
Rückwärtiger Teil 4 ½ Schritte lang, vordere 3 ½ Schritte, 1 Stufe höher, Sandsteinweihwasserkessel. Rechts und links 3 Bänke, aus hartem Eichenholz für diverse Wangen, gotische Eingangstür (Eichenholz).
1 Stufe (äußere Höhe 7cm), dreiseitiger Abschluss, ganzer Bau mit Sandsteingrundsockel. Kapelle außen 6 ½ Schritte breit und 8 Schritte lang. Die Kapelle hatte bisher farbige Glasfenster die aber von den Linden gebrochen wurden. Rechts neben der Kapelle steht ein großer Kastanienbaum.
Der Bauplan dieser Kapelle stammt vom Maurermeister Josef Neuhofner aus Sierning und wurde am 26. Juni 1885 erstellt. Dieser Bauplan ist heute noch erhalten und befindet sich im Besitz der Familie Brandner. Die färbigen Glasfenster wurden in der Zwischenzeit erneuert und an Stelle des alten Kastanienbaumes wurde ein neuer gepflanzt.
Ab dem Bauplan stammen die Auskünfte von Herrn Brandner sen. und sind nicht in der Pfarrchronik vorhanden.