Standort: Vor der Schöndorfer Kirche, beim Stiegenabgang
Eigentümer: Röm. kath. Pfarre Vöcklabruck
Beschreibung: Gemauerte Kapelle, renaissanceartig-frühbarock, 4 x 5 m, würfelförmiger Bau mit Kegeldach, Dachgesimse, Steinband auf Türhöhe um die drei Außenseiten, Westseite eternitgedeckt, an der Front zwei Steinsäulen mit dorischen Kapitellen; zwei Steinstufen zum mächtigen Toreingang, frühbarockes Eisengitter (2 x 2.5 m) mit Renaissancezierarten. Links und rechts zwei Rundbogenfenster mit Ziereisengittern und IHS, verbunden mit MARIA. Kieselsteinboden, links ein Opferstock, im Gewölbe Punkte-Stuckverzierung. Frühbarocker Altar mit einer Altarstufe; am Fuß des Altaraufbaues links das Wappen mit Löwe (Bär) mit grünem Baum und Buchstaben B und VP; rechts Stiftswappen von St. Florian und Hl. Geist mit Hostie im Schnabel und Stab u. Punkte. Am Altarschrein zwei verzierte Säulen, am Giebel Relief von Gottvater, darunter von Hl. Geist, in der Schreinmitte ein Kreuz (geschnitzt von Othmar Lux 1973) und zwei Leuchter; links am Altar
Statuen des hl. Florian, rechts Statue des hl. Sebastian.
Inschrift: Über Eingang in Nische die Jahreszahlen 1564 und 1929. In der Predella "M.
AUXILIUM.CHR." (= Maria, Hilfe der Christen).
Geschichte: Anlaß und Zeitpunkt der Kapelle ist unbekannt. Die Jahreszahl 1564, im Jahre 1929 geschrieben, mag auf eine damalige Kenntnis zurückgehen. Freilich war um 1550 schon der Beginn der evangelischen Zeit. Der Bau, der schon im Votivbild der Kirche aus 1689 zu sehen ist, läßt auf diese ältere Zeit vermuten, die Einrichtung ist frühbarock. Die Kapelle war eine "Maria-Hilf-Kapelle", wie sie genannt wurde. Das frühere Medaillonrelief der Muttergottes, wurde vor Jahren mit vier Engeln u. St. UIrich-Relief gestohlen, in Memmingen (BRD) sichergestellt und durch Stadtpfarrer J. Friesenecker 1973 wieder zurückgebracht. Das rechte Wappen weisthin auf Propst Vinzenz Hartl aus St. Florian (anläßlich Restaurierung 1929). Die Kapelle wurde 1842 und 1929 renoviert, auch zuletzt 1958 aus Anlaß des 100-Jahr-Jubiläums von Lourdes. Durch Robot, Geld-und Naturalienspenden wurde das Bauwerk wieder instandgesetzt, die Restaurierung des barocken "Maria-Hilf-Altares", reich vergoldet, nahm Otto Lux um 13.280 S vor. Die Weihe des restaurierten Gnadenaltares und der Kapelle wurde am Fest Allerheiligen nach der feierlichen Nachmittags-Andacht vorgenommen.