Kalvarienbergkirche

Stammdaten

Permalink:
Kategorie:
Einfache Kapelle
Zustand:
Sehr gut / Renoviert
Denkmalstatus:
steht unter Denkmalschutz
Ort (Bezirk):
4540 Pfarrkirchen bei Bad Hall (Steyr-Land)
Breiten-, Längengrad:
48.026456936581, 14.192237376774 (Navigation starten)
a) Gesamthöhe (ohne Bekrönung):
900 cm

b) Gesamtbreite:
600 cm

c) Gesamttiefe:
900 cm
AKfKDF Bemassung Kapelle Vereinheitlicht
Kapellenfunktion
Kalvarienbergkapelle
Fenster
Fensterform

Okulus oder Ochsenauge
4

Fensterfunktion

Bildfenster
2 Fenster mit Sternmotiven; 2 Fenster mit Kreuzmotiven in der Apsis


Fenster
Fensterform

Halbkreisbogen (Rundbogen)

Fensterfunktion

Bildfenster
2 an den Seitenwänden, Halbsonnenmotiv


Tür
Türsturz

Gerader Sturz

Türblatt

Holztür - Eingestemmte Füllungstür


Architektonische Besonderheit

Glockentürmchen / Dachreiter
Turm mit Glocke


Kapellenausstattung

Altar mit "Heiligem Grab"
Die Hl-Grab-Figur steht nicht vor dem Altar sondern auf der rechten Seitenwand.


Kapellenausstattung

Sitzbank
je drei auf jeder Seite


Kapellenausstattung

Weihwasserkessel


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)
Altarkreuz mit nahezu lebensgroßen Figuren

Kreuzdarstellung

Kruzifix mit Assistenzfiguren
Maria und Johannes als Assistenzfiguren


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Grablegung
rechtes Fresko Unterhalb befindet sich ein gemauerter, bauchiger Halbstipes (Altartisch) mit schmaler Mensa, als Seitenaltar gedacht.


Sakrales Bild
Material für Bilder

Leinen
2 Bilder in Rahmen

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Segnender Jesus
linke Seitenwand: Jesus segnet sterbenden Soldaten und das leere Grab.


Fenster
Fensterform

Rechteckige Fenster mit geraden Sturz

Fensterfunktion

Schallfenster
4 Schallfenster am Dachreiter mit Jalousien verschlossen


Sakrales Bild
Material für Bilder

Putz
links neben dem Altar großes Fresko

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Jesus am Ölberg

Gott-Vater-Darstellung - aus dem Himmel herabblickend
Gottvater hält den Kelch in Händen. Unterhalb befindet sich ein gemauerter, bauchiger Halbstipes (Altartisch) mit schmaler Mensa als Seitenaltar gedacht.


Kreuz
Kreuzform

Lateinisches Kreuz (mit geraden Enden)

Kreuzdarstellung

Kreuz ohne Figur
Metallkonstruktion, das Bekrönungskreuz mit Knauf sitzt auf einer Zwiebelhaube am Dachreiter.


Fenster
Fensterform

Korbbogen oder elliptischer Bogen (Rundbogen)

Fensterfunktion

Bildfenster
uber der Tür Bleiverglasung im Bogen Sonnenstrahlenmotiv


Profanes Bild
Material für Bilder

Putz
Fresko an der Altarwand, Illusionsmalerei der Stadt Jerusalem


Sakrales Bild
Material für Bilder

Leinen
Ölgemälde

Sakrale Ikonographie

Christusdarstellung - Auferstandener Christus
Rechte Seitenwand, Auferstehungsbild: 2 Frauen treffen auf den Engel im leeren Grab.

Mauerwerk
Mauerwerk-Art

Lehmziegel - gebrannt (Ton)

Mauerwerk-Technik

verputzt
gelb gestrichener Bau; vorspringender, grauer Sockel; profilierte Traufenlinie, Mauerkanten sowie Fensterfaschen weiß. Die Vorderfront ist bis über Türhöhe mit Stuckquadern gestaltet.

Errichtung
1848

Votationsgrund
Bet-/Andachtstätte

19.3.1849 Grundsteinlegung der jetzigen gemauerten Kalvarienbergkapelle, zuvor Holzbau.

Kurz zusammengefasst:

1741 erstmals als hölzerne Kapelle erwähnt, mehrmals renoviert.
1848 als gemauerte Kapelle erneuert, so steht sie heute da. Das hohe Satteldach hat Biberschwanzziegeldeckung. 

Votiv: Kreuzigung Jesu am Kalvarienberg

Renovierung 1990

Aus den unveröffentlichen Manuskripten von Pfarrer Hochhuber um 1950 (Museum Forum Hall, Bad Hall)

1741 war die erste Erwähnung, doch darf ein früheres und längeres Bestehen angenommen werden.

Vermutlich geht die Kalvarienberg Kapelle auf Pfarrer P. Roman Eberstaller (1698 – 1716 Pfarrer) oder seinem Nachfolger Pfarrer P. Edmund Schott (1716 – 1722 Pfarrer) zurück.

Vermutlich ist sie aber erst nach „Klein-Adlwang“ gebaut worden. Denn P. Edmund, ein sehr genauer und gewissenhafter Chronist, hätte sonst die Kalvarienberg Kapelle erwähnt. Denn sonst hätte er den fünf Säulen mit den schmerzhaften Geheimnissen eine andere Einteilung gegeben. Für P. Roman ist die Kapelle Kleinadlwang der Schluss gewesen. Er hat auf der fünften Säule die Kreuzigung, die doch Gegenstand des Kalvarienberges ist, darstellen lassen. Das hätte er gewiss nicht getan, wenn die Kalvarienberg Kapelle schon bestanden hätte.
Sicher ist nur, dass die Kapelle schon vor 1741 bestanden hat.

Unter dem Kooperator P. Florian Bayer (1803 – 1816 Kooperator) wurde die Kalvarienbergkapelle restauriert. Damals scheint sie ganz aus Holz gewesen zu sein, und zwar der Überlieferung nach von einem Tischler im Kogl mit Namen Kirchschachner, der auch das noch in Verwendung stehende Heilige Grab angefertigt hat.

Im Haus Pfarrkirchen 24 – heute Koglstraße 28 – gab es eine Tischlerfamilie  ab 1764 (Gottlieb Kirchschachner, ein Tischler, erhält das Haus durch Kaufsübergabe. Vorher lebte darin der Tischler Hans Michael Langwiser, von dem er das Haus erhielt. Kirchschachner sind als Tischler am Haus bis 1844. Im alten Grundbuch wird das Haus „Tischler im Kogl“ genannt.)

Diese (hölzerne und erste) Kapelle war verhältnismäßig hoch, mit einem Schutzdach versehen: 9 Schuh breit und 5 Schuh tief und nach vorne ganz offen. (Längenmaß: 1 Schuh ~ 30 cm); demnach wäre die Kapelle 270 cm breit und 150 cm tief.

Renovierung und Neubau 1848

Um 1840 war die Kapelle baufällig geworden, sodass schon 1846 der Plan auftauchte, eine Restaurierung derselben vorzunehmen. Der Plan wurde verwirklicht als P. Florian Wimmer 1847 Kooperator wurde. Er machte den Vorschlag, den einfachen hölzernen Überbau der Kreuzigungsdarstellung durch eine gemauerte Kapelle zu ersetzen. Es wurde eine Haussammlung eingeleitet, bei der selbst arme Dienstboten ihr Scherflein beitrugen.
Am 19.März 1848 wurde der Grundstein gelegt und am 14.September, dem Fest der Kreuzerhöhung, konnte die Kapelle schon benediziert (geweiht) werden.
Die schnelle Vollendung wurde hauptsächlich durch besondere Wohltäter ermöglicht, von denen besonders Herr Baumgartner, Pächter des Mühlgruber Bräustüberls, erwähnt werden muss.
1851 vermachte die als Wohltäterin der Pfarrkirche bekannte Wirtstochter Eva Huemer von hier eine größere Summe zur Erhaltung der Kapelle, deren Zinsen sie bis zu ihrem Tode bezog. Nach ihrem Tod am 6.3.1868 erhielt das Pfarramt jährlich 28 Gulden an Zinsen.

Renovierung 1885

Pfarrer P. Florian Wimmer (Pfarrer von 1871 – 1890) ließ 1885 diese Kapelle wieder restaurieren. Er ließ Stufen anlegen, ein eisernes Geländer machen und die kleine Orgel von St. Blasien hierher übertragen.

alternative Quelle
Dehio OÖ. S.236
Pfarrchronik, unveröff. Manuskript um 1950, Karl Hochhuber
Datenbankerfassung
2023-08
Ulbrich Katharina
Letzte Überarbeitung
2024-10
KD Administrator
© Arbeitskreis für Klein- und Flurdenkmalforschung in Oberösterreich